Werkstätten für behinderte Menschen im Überblick

In Deutschland gibt es derzeit rund 700 Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) mit ganz unterschiedlichem Leistungsspektrum. In diesen WfbMs arbeiten über 300.000 Menschen an über 2.700 Standorten. Werkstätten für behinderte Menschen sind keine Erwerbsbetriebe, sondern Teil des umfassenden Systems der beruflichen Rehabilitationseinrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland, siehe § 35, Sozialgesetzbuch IX (SGB IX). Unterstützung bekommen Menschen, die Assistenz, Betreuung, Förderung und Pflege unter Umständen während des gesamten Arbeitslebens in der Werkstatt benötigen. Des Weiteren fördert und schult die Werkstatt Menschen mit dem Ziel, sie auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu vermitteln.

„In Deutschland haben Werkstätten für behinderte Menschen einen sehr viel schlechteren Ruf in der Bevölkerung als in anderen europäischen Ländern“ (Quelle: 53° Nord). Dies diagnostizierte Franz Wolfmayr von der „Europäischen Vereinigung von Dienstleistern für behinderte Menschen“ (Kurzform EASPD). Die EASPD ist das Sprachrohr von Dienstleistungsorganisationen für Menschen mit Behinderungen in Europa. Sie ist eine Nichtregierungsorganisation im Behindertenbereich und vertritt die Interessen von über 130 direkten Mitgliedern – aus rund 30 europäischen Ländern – mit 15.000 sozialen Dienstleistungsorganisationen für Menschen mit Behinderungen und deren Dachorganisationen. Kritikpunkte an den Werkstätten, die sowohl viele Verbände als auch Wolfmayr vortragen, sind vorallem das geringe Entgelt. Daher wird gefordert, dass System umzustellen. Werkstattmitarbeiter sollten demnach einen Arbeitsvertrag mitsamt Tariflohn enthalten.

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