Stärkung der Immunabwehr durch Bewegung und durch Kneipp-Anwendungen

Serie: Natürliche Helfer für die Immunabwehr, Teil 5.

Regelmäßige Bewegung in Form von Freizeitsport sorgt dafür, dass der Mensch gesünder lebt als derjenige, der “bewegungsträge“ ist. Das trifft in der Regel für gesunde als auch chronisch kranke Menschen zu.

So sind sie nicht so stark anfällig bei Infektionskrankheiten wie Grippe und Erkältungen mit Husten, Schnupfen und Halsschmerzen. Es wird nicht nur die Immunabwehr gestärkt, sondern auch das Wohlbefinden – besonders, wenn die Bewegung an frischer Luft erfolgt. Die Durchblutung und der Kreislauf werden angeregt: Stress wird abgebaut. Das ist einerseits wichtig, da Stress immer das Immunsystem schwächt und somit Krankheitserreger leichter ‚angreifen‘ können. Andererseits ist etwas Sport einfach eine hilfreiche Art und Weise, Stress abzubauen.

Stärkt moderater Sport wirklich das Immunsystem?

Ja! Aber warum? Bei Bewegung an frischer Luft wird dieser Effekt, d.h. die Bildung von Abwehrzellen, noch verstärkt. Besonders in der kühlen Luft der Herbst- und Winterzeit. Die angeregte Durchblutung stärkt besonders die Abwehrkräfte. Krankheitserreger – vernichtende „Killerzellen“ – können besser ‚angreifen‘. Jedoch bekommt nicht allen Menschen die kalte Winterluft. Die Schleimhaut kann z.B. austrocknen – letztendlich kommt es zu einer Schwächung der Immunabwehr. In diesem Falle sollten dann die „Leibesübungen“ eher ins Fitnessstudio verlegt werden. Gerade in der feuchtkalten Jahreszeit ist ein starkes Immunsystem wichtig, um ständigen Infekten und Erkrankungen aus dem Weg zu gehen und halbwegs gesund durch den Winter zu kommen. In der Regel leiden erwachsene Menschen 2 bis 4 mal im Jahr an einer Erkältung. Der Abhärtungseffekt wird nicht nur durch frische Luft verstärkt. Er hängt auch davon ab, ob die Bewegung regelmäßig und moderat stattfindet. Die Devise:„Viel hilft viel“ d.h. mehr und intensiveres Training verbessern die Abwehrkraft, bewirkt eher das Gegenteil. Wer zu viel, zu schnell und zu lange läuft bzw. körperlich aktiv ist, kann z.B. leichter Infektionskrankheiten der Atemwege erleiden. Eine hohe körperliche Belastung bewirkt zwar eine gesteigerte Immunabwehr, aber nur kurz. Das Immunsystem wird also sogar geschwächt. Der Grund für eine derart verbesserte Infektabwehr ist eine verstärkte Bildung von Abwehrzellen, besonders durch die Ausschüttung des Hormons „Adrenalin“. Antikörper, „Killer – oder Fresszellen“ im Blut reagieren besser und schneller auf Krankheitserreger und Fremdstoffe.

Empfehlenswerte Bewegungsarten

Regelmäßiger und sanfter Ausdauersport wie Laufen bzw. Joggen, Fahrradfahren, Schwimmen, Wandern, Yoga – aber moderat – können hier genannt werden; aber auch längere Spaziergänge an der frischen Luft. Regelmäßiger, moderater Sport kann auch das Risiko, an Krebs zu erkranken, senken.

So wirken Kneipp-Anwendungen

Allein die Elemente „Was- ser, Licht und Luft“, die der “Gießkannenpfarrer” und Naturheilkundler Sebastian Kneipp (1821-1897) bei seinen berühmten Wasserkuren nutzte, regen die Stärkung der körpereigenen Abwehr- und Selbstheilungskräfte sowie die Durchblutung und damit den Stoffwechsel an. Körperflüssigkeiten (wie das Blut) werden „entschlackt und entgiftet“. Nebenbei wird auch das wichtige seelische Wohlbefinden gefördert. Kneipp‘s Gesundheitslehre besteht aber nicht nur aus den Wasserkuren. Die anderen Grundprinzipien hinsichtlich „Bewegung, Ernährung, Balance und Pflanzen“ werden für die Prävention und Behandlung von zum Beispiel Zivi lisationskrankheiten oft aufgegriffen. Hier sollen ein paar praktische Tipps für einfache Kneipp-Wasserkuren, die Sie einfach zu Hause durchführen können, gegeben werden.

Die Kaltwasseranwendungen

Kaltes Wasser (12-18 °C) führt zur Anregung der Durchblutung, des Stoffwechsels, zur Erhöhung des Blutdrucks und der Abwehrfunktion. Ein Effekt tritt nicht bei allen Menschen ein. Wenn man zu geschwächt ist oder ein hohes Alter hat, sollte es erst einmal mit lauwarmem bzw. wechselwarmem Wasser probiert werden. Es ist auch nicht zu empfehlen, es mit einem ausgekühlten Körper oder kalten Füßen zu versuchen. Ein Abbruch wird auch bei Schwindel oder Herz-Kreislauf-Beschwerden angeraten.

Die wechselwarme Anwendungen

Kaltes und warmes Wasser sollen dabei in relativ raschem Wechsel (1- 3 mal) auf den Körper einwirken. Begonnen wird mit warmen Wasser; mit kaltem ist dann abzuschließen. Die Anwendungen eignen sich auch gut zur “Abhärtung”.

Praktischer Tipp: Das morgendliche “Duschbad” mit warmen Wasser kann mit einer kurzen Kaltwasserdusche beendet werden. Dabei ist aber darauf zu achten, dass mit dem kalten Wasser auf der dem Herz gegenüberliegenden Körperseite begonnen wird – von unten nach oben – also vom rechten Fuß über den rechten Arm zum Oberkörper. Dann links.

Fazit: Die Kaltwasser- und wechselwarmen Anwendun- gen von Kneipp wie Barfußlau- fen, Tautreten, Wassertreten, Wechselduschen, Trockenbürsten, Wechselfuß- und – armbäder, Ganz- und Teilwaschungen, der kalte Knieguss, Luft- und Lichtbäder führen zur Stärkung des Immunsystems. Das ist entweder zu Hause, in Reha-Einsrichtungen o.ä. möglich – natürlich in Abhängigkeit der körperlichen Beeinträchtigung.

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