Was unterstützt oder schädigt die Immunabwehr?

Serie: Natürliche Helfer für die Immunabwehr, Teil 10

Voraussetzung für eine gute Imunabwehr ist eine gesunde Ernährung (siehe BBZ 2,3/2018) – abwechslungsreich, vollwertig – und vorwiegend aus pflanzlichen Lebensmitteln bestehend. Fertiggerichte, die oft viele Zusatzstoffe, Zucker sowie Salz, sollten die Ausnahme sein.

Für eine gute Imunabwehr empfiehlt es sich, ungünstige Kohlenhydratlieferanten wie Zucker, Weißmehl und ge- schälten Reis zu vermeiden. Ein Trinkkonsum von mindestens 2 l täglich ist anzustreben – mit möglichst zuckerfreien Getränken. In der Erkältungs- zeit ist viel Gemüse zu empfehlen; vor allem rotes, grünes, oranges und gelbes. Gerade dann werden die weißen Blutkörperchen („Killerzellen“ für Krankheitserreger) aktiviert. Ein gutes Beispiel sind Zwiebelgewächse oder Ingwer. Mohrrüben haben auch eine immunstärkende Wirkung; ebenfalls der Holunder. Das Immunsystem wird durch die üblichen Ernährungsfehler stark gestört: Oft werden zu viele „leere“ Kalorien (zuckerhaltige Lebensmittel, Weißmehlprodukte, versteckte Fette) eingenommen; zu wenig Obst & Gemüse mit den wichtigen Mikronährstoffen und sekundären Pflanzenstoffen – dafür viel tierische Lebensmittel verzehrt. Generell gilt es auch weniger Kohlenhydrate zu essen z.B. weißes Brot, Nudeln und Reis.

Wichtige Mikronährstoffe

Sie sind an wichtigen Stoffwechselreaktionen des Im- munsystems beteiligt. Am bekanntesten ist das Vitamin C. Allein kann es aber noch keiner Erkältung vorbeugen – jedoch die Stärke der Erkrankung einschränken. Außerdem sind zu nennen: Vitamin A, die B-Vitamine und die Folsäure, Vitamin D und E, Zink, Selen, Eisen und Omega-3-Fettsäuren sowie verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe. Die Wirkung wird auch nur im Verbund möglichst aller Stoffe erzielt. Zu den sekundären Pflanzenstoffen zählen auch die wichtigen Ballaststoffe aus Obst und Gemüse sowie Getreideprodukten. Die Omega-3-Fettsäuren aus pflanzlichen Lebensmitteln (z.B. Lein- und Rapsöl, Nüsse) sind besonders bei gleichzeitigem Konsum vieler tierischer Fette wichtig, da sie dann das Immunsystem entlasten und es nicht auch noch stören. Statt Mikronährstoffmischungen in Tablettenform empfiehlt sich eher eine gesunde Ernährung und Lebensweise. Dazu zählen z.B. die Aufnahme von Vitamin D über die Haut durch das „Tanken“ von Sonnenlicht, Pflanzenkraft aus Knoblauch, Ätherischen Ölen von Thymian, Ingwer, Pfeffer sowie Senfölen aus Meerrettich und Radieschen. Letztere helfen auch in den Körper eingedrungene Bakterien und Viren zu vernichten.

„Ist der Darm gesund, ist auch der Mensch gesund“

Er ist das größte Immunorgan im Körper. Durch Fehler in Ernährung und Lebensweise kann es jedoch zu einer geschwächten Immunabwehr kommen. Hierbei haben Ballaststoffe eine große Bedeutung. Sie helfen, eine gesunde Darmflora aufzubauen und „bringen die Verdauung in Schwung“. Als seltene Ausnahme kann aber auch eine so genannte Ballaststoffintoleranz auftreten. Wichtig ist auch gründliches Kauen. Die Verdauung wird angeregt, wenn morgens im Bad ein Glas warmes Wasser auf nüchternen Magen getrunken wird. Die Darmgesundheit wird außerdem durch fermentiertes Gemüse – z.B. Sauerkraut – und Naturjoghurt unterstützt. Die darin enthaltenen Milchsäurebakterien stimulieren die Darmflora. Körperliche Bewegung – regelmäßig und besonders Ausdauersport im Freien – ist ein weiterer Baustein (siehe 6/2018). Gerade bei Kälte: der Körper gewöhnt sich daran und das Immunsystem kann dementsprechend reagieren. Außerdem ist die Ansteckungswahrscheinlichkeit in der vollen S-Bahn etc. wesentlich größer als auf dem Fahrrad.

Gehen Sie – besonders in den kalten Monaten – öfter in die Sauna, zur„Abhärtung“. Das heißt nicht, bei zu kühler Luft (>16-18 °C) schlafen – das ist Stress für Ihren Körper. Bewegung hilft beim Stressabbau – aber: „Viel hilft nicht viel“ und eine Pause einlegen, wenn die Erkältung schon da ist. Die Heil- kraft der Wasseranwendungen nach Kneipp (siehe BBZ 7-8/2018) – z.B. Heiß-kalte Fußbäder, Arm-und Kniegüsse, kalt endende Wechselduschen, Wassertreten, Taulaufen oder Scheiterten – bringen den Kreislauf in Schwung und regen die Durchblutung an, gerade – wenn danach die Füße abgerubbelt und warme Socken angezogen werden.

Die Rolle von Seele und Stress

Angst, Depressionen, Sorgen und chronischer Stress können das Immunsystem schwächen. Bemühen Sie sich also, Alkohol, Rauchen, Schlafmangel und schlechtes Essen als begleitende, negative Faktoren zu vermeiden. Deshalb ist öfter mal eine Pause einzulegen; auch eine absolute: ohne Anrufe und Gespräche. Gelassen nur Ruhe genießen und sich positive Gedanken bereiten, etwas für die Seele tun: z.B. lesen, ein Bad bei Kerzenschein nehmen, Musik hören, kreativ sein, ein Musik- instrument spielen,‚Freude am Leben‘ entwickeln, Ausgeglichenheit anstreben und sich „bemühen, aus dem Online- in den Offline-Modus schalten.“Neben Sport, genügend Schlaf und Freizeit sind Entspannungsmethoden sowie Meditation mit Qi Gong und Yoga hilfreich. Erhöhte Zufriedenheit und damit bessere Ab- wehrkraft stellen sich ein, wenn im Alltag Freundschaften etc. unterstützend helfen. Wer ab und zu „Dampf ablässt“, regt die Bildung von Abwehrzellen an. Das Immunsystem ist auch dankbar, wenn basische Fußbäder zur „Entsäuerung“ durchgeführt werden.

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