Berliner Inklusionspreis
Die Gewinner für 2019 wurden geehrt
Alexander Fischer (Staatssekretär für Arbeit und Soziales) und der Präsident des Landesamtes für Gesundheit und Soziales Franz Allert, haben vorbildliche Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber mit dem Berliner Inklusionspreis ausgezeichnet. Drei Firmen erhielten den in Höhe von 10.000 Euro dotierten Landespreis. Erstmalig wurde ein Sonderpreis des LAGeSo vergeben. Die Gewinner des Berliner Inklusionspreises 2019 sind: Repro- & Werbezentrum Prenzlauer Berg GmbH (Kategorie Kleinunternehmen), Grieneisen GBG Bestattungen GmbH (Kategorie Mittelständische Unternehmen) und Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH (Kategorie Großunternehmen).
Gute Beispiele
„Mit der Verleihung des Berliner Inklusionspreises wurden auch Best-Practice-Beispiele von vier Unternehmen vorgestellt. Sie zeigen eindrücklich, wie schwerbehinderte Menschen als Kolleginnen und Kollegen auf verschiedenen Arbeitsplätzen im Betrieb gleichberechtigt mitarbeiten. Der gelungene Einzelfall ist das beste Vorbild! Noch mehr Berliner Betriebe sollten diesen Beispielen folgen, sich dabei vom LAGeSo beraten und unterstützen lassen. Denn auch rund zehn Jahre nach dem Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention ist es für Menschen mit Behinderung immer noch sehr viel schwieriger, einen angemessenen Arbeitsplatz zu finden, als für Menschen ohne Behinderung. Noch sind es schlichtweg Vorurteile, die viele Unternehmen auf die Einstellung schwerbehinderter Menschen verzichten lassen. Dabei geht es längst darum, auf die Potenziale dieser Menschen zu setzen, ihre Fähigkeiten zu nutzen und ihnen damit eine selbstverständliche Teilhabe am Arbeitsleben und ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen“, so Senatorin Elke Breitenbach.
Sieger in der Kategorie Kleinunternehmen ist die Repro- & Werbezentrum Prenzlauer Berg GmbH. Die Geschichte des Repro- & Werbezentrums begann 1993 – in der gerade wiedervereinten deutschen Hauptstadt. Firmengründerin Karin Meyer öffnete von Beginn an die Türen ihres Unternehmens für Langzeitarbeitslose sowie für schwerbehinderte Menschen. Aus tiefster Überzeugung setzt sie diese Strategie bis heute erfolgreich fort. Sie tut das, obwohl das Repro- & Werbezentrum aufgrund der Betriebsgröße nach dem Sozialgesetzbuch IX keiner Pflicht zur Beschäftigung schwerbehinderter Menschen unterliegt.
Die Grieneisen GBG Bestattungen GmbH siegte in der Kategorie Mittelständische Unternehmen. Die Firma wurde 1830 als Sargtischlerei Grieneisen in Alt-Berlin gegründet und gehört heute zur AHORN Aktiengesellschaft. Die Beschäftigungsquote schwerbehinderter Menschen des Bestattungsunternehmens liegt mit 12 % deutlich über den gesetzlichen Vorgaben. Die Firma investiert in die Sicherung bestehender Beschäftigungsverhältnisse, ermöglicht Werkstattbeschäftigten der Union Sozialer Einrichtungen (USE) Praktika und stellt betriebsintegrierte Arbeitsplätze zur Verfügung. In problematischen Situationen wird auf die Kompetenz der Integrationsfachdienste zurückgegriffen und es werden Lösungen im Sinner aller Beteiligten gefunden. Vorstandsvorsitzender der Ahorn AG und Geschäftsführer von Grieneisen Bestattungen Olaf Dilge und sein Team zeigen dabei ein herausragendes Engagement.
Sieger in der Kategorie Großunternehmen ist die Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH. Seit der Gründung im Jahr 2001 ist der Krankenhauskonzern Vivantes der größte in Deutschland und zählt zu den wichtigsten Arbeitgebern in der Hauptstadtregion. Menschen mit Schwerbehinderung werden in nahezu allen Bereichen des Vivantes-Konzerns beschäftigt. Das Inklusionskonzept des Unternehmens um Geschäftsführerin Corinna Jendges und die Belegschaft geht auf – auch bei Leistungsdruck.
Sonderpreis für Universität
Zudem wurde ein Unternehmen mit dem Sonderpreis des Landesamtes für Gesundheit und Soziales ausgezeichnet. Der Preis in dieser Kategorie ging an die Humboldt-Universität zu Berlin. Die vor über zwei Jahrhunderten gegründete Humboldt-Universität zu Berlin gehört heute zu den elf Exzellenzuniversitäten Deutschlands und zählt im internationalen Vergleichen zu den besten Hochschulen. In allen Bereichen der Universität wurden für Menschen mit Behinderung individuell gestaltete Arbeitsplätze geschaffen. Mit Unterstützung eines vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales geförderten Projektes ist es der Universität gelungen, acht erwerbslose Akademikerinnen und Akademiker mit Behinderung zu qualifizieren und anschließend als wissenschaftlich Mitarbeitende einzustellen. Eine ausgezeichnete Kooperation mit dem Inklusionsbeauftragten und der Schwerbehindertenvertretung auf dem Weg zur inklusiven Humboldt-Universität wird Vizepräsidenten Dr. Ludwig Kronthaler und der Universitätsleitung bescheinigt. Dieses exzellente Engagement wurde daher mit der besonderen Anerkennung gewürdigt.