Gebärdensprachen sind für alle da
Der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung, Jürgen Dusel, fordert auch in Deutschland mehr Sichtbarkeit für die Deutsche Gebärdensprache und auch mehr Gebärdensprache in den Medien. Seinen Videobeitrag zu diesem Thema veröffentlichen wir in Leichter Sprache auszugsweise.
Jürgen Dusel ist Beauftragter von der Bundes-Regierung für Menschen mit Behinderungen.
Erberät und informiert die Bundes-Regierung zum Thema Rechte von Menschen mit Behinderungen.
Jürgen Dusel macht sich für die Rechte von Menschen mit Behinderungen stark.
Jürgen Dusel sagt: Heute ist der inter-nationale Tag der Gebärden-Sprachen. Inter-national bedeutet: welt-weit.
Die Gebärden-Sprache bekommt heute besonders viel Aufmerksamkeit.
Die Gebärden-Sprache ist die Sprache von gehörlosen Menschen.
Gehörlose Menschen können nicht hören.
Man kann auch sagen: Diese Menschen sind taub. Die meisten Menschen sind von Geburt an taub.
Man kann aber auch im Laufe seines Lebens taub werden. Zum Beispiel durch eine Krankheit. Oder durch einen Unfall.
Gebärden-Sprache heißt: mit Gebärden sprechen. Für die Gebärden bewegt man die Hände und Arme. Man bewegt auch das Gesicht und den Oberkörper.
Man bildet mit den Gebärden Wörter und Sätze.
Die Wörter und Sätze kann man nicht hören. Die Wörter und Sätze kann man sehen.
In Deutschland gibt es viele gehörlose Menschen. Sie sprechen mit-einander in Deutscher Gebärden-Sprache.
Zur Deutschen Gebärden-Sprache kann man auch kurz sagen: DGS.Deutschen Gebärden-Sprache ist für Menschen,
die von Geburt an gehörlos sind:
• die Mutter-sprache
Die Mutter-Sprache lernt man als Kind,
wenn man zu sprechen beginnt.
• ein wichtiger Teil ihrer Kultur
• ein wichtiger Teil ihrer Identität
Identität bedeutet: Das macht mich als Mensch aus.
Das bin ich. Zum Beispiel:
Ich bin gehörlos geboren. Ich spreche Gebärden-Sprache.
So kann ein Mensch fühlen:
Ich bin ein Teil von einer Gemeinschaft. Ich bin nicht allein.
Ich gehöre dazu.
Zum Beispiel: zu der Gemeinschaft von Gehörlosen.
Wir haben in Deutschland die DGS als eigene Sprache anerkannt.
Ich bin der Meinung: Das war sehr wichtig!
Das finde ich auch wichtig:
DGS muss man überall in Deutschland sehen können.
DGS muss es bei vielen Veranstaltungen geben.
Zum Beispiel:
• bei Fach-Tagungen
Fach-Tagungen sind große Treffen.
Dort treffen sich Fach-Leute. Sie sprechen über ein bestimmtes Thema.
• bei politischenVeranstaltungen
Hier treffen sich Menschen, um über Politik zu sprechen.
Die Politik regelt das Zusammen-Leben in einem Land.
Zum Beispiel durch Gesetze.
• bei Presse-Konferenzen
Presse-Konferenzen sind Treffen von Journalisten.
Journalisten sind Personen, die Berichte für Zeitungen machen.
Oder für das Fernsehen. Oder für das Radio.
Die Journalisten bekommen bei den Presse-Konferenzen Infos zu einem wichtigen Thema.
Über dieses Thema berichten die Journalisten dann.
Auch im Fernsehen muss es mehr Sendungen mit DGS geben.
Zum Beispiel: Nachrichten-Sendungen.
Das finde ich auch noch wichtig:
Viele gehörlose Menschen wollen bei der Politik mitbestimmen.
Das nennt man: politische Teilhabe. Dafür brauchen sie: Gebärden-Sprach-Dolmetscher. Dolmetscher ist ein Beruf.
Gebärden-Sprach-Dolmetscher übersetzen:
• für gehörlose Menschen gesprochene Sprache in Gebärden
• für hörende Menschen Gebärden in gesprochene Sprache
Nur so können gehörlose Menschen bei der Politik mit-bestimmen.
Und bei politischen Veranstaltungen dabei-sein. Gehörlose Menschen haben ein Recht auf politische Teilhabe.
Dafür sollen gehörlose Menschen Gebärden-Sprach-Dolmetscher bekommen!
Wir haben schon viel für die Rechte von gehörlosen Menschen getan.
Aber es muss noch mehr passieren. Damit es in Deutschland mit der Inklusion von gehörlosen Menschen klappt.