So soll es sein – Miteinander im Sport
Sport und Bewegung ist ein wichtiger Aspekt der Selbsthilfe, deshalb stellen wir in dieser BBZ-Serie „Selbsthilfe durch Sport und Bewegung“ monatlich Sportlerinnen und Sportler mit Behinderungen aus Berlin sowie ihre Sportvereine vor.
Lili Kell ist 20 Jahre und studiert an der Humboldt Universität zu Berlin die Fächer Deutsch und Sportwissenschaften. Sie ist vollständig taub und trägt deshalb Cochlea Implantate, sowohl auf der linken, als auch auf der rechten Seite. Lili ist nichtsdestotrotz sportlich sehr aktiv und spielt seit über zehn Jahren Feldhockey bei „Rotation Prenzlauer Berg“. Im Interview erzählt Lili, dass sie zum Hockeysport gekommen sei, als sie mit dem Turmspringen aufgehört und sich mit ihrer Familie nach einem neuen Sport umgeschaut habe. Ihre Mutter entdeckte den Hockeysport und Lili dachte sich: „Warum nicht?“.Heutzutage agieren die Cochlea Implantate aufgrund neuerer Technologien besser mit dem Sport zusammen. Einzig schlechte Wetterbedingungen oder Schweiß im Sport hätten mal zu einigen Problemen geführt, erzählt Lili weiter. Die Geräte werden immer wasserabweisender, weshalb die Probleme immer seltener auftreten. So hört Lili gut und kann mit ihren Teamkameraden ohne Probleme kommunizieren.
Da das Spielfeld sehr groß ist, gibt es ab und zu akustische Schwierigkeiten, wenn etwa der Trainer oder ihre Mitspieler sie anweisen wollen. Über die Wintersaison in der Halle ist es noch schwieriger für Lili, da der laute Schall und die Nebengeräusche ihr Hörverständnis beeinträchtigen. „Neben den akustischen Problemen harmonisiert meine Behinderung mit dem Sport gut.“, erzählt Lili strahlend während des Interviews. Lili macht der Sport immer Spaß. Einige Momente gibt es, an die sie sich gerne zurückerinnert. Das sind Siege in der Meisterschaft mit ihrer Jugendmannschaft. Spiele, wo das Team sich den Sieg hart erkämpft hat und sie alle zusammengehalten haben.
Hockey ist ein Sport, wo Kreativität benötigt wird, um die schlausten Spielzüge auszuführen und bestmöglich ein Tor zu erzielen. Die Möglichkeiten an Techniken ist groß. Von verschieden Passarten geht es über bis unterschiedlichen Täuschungen und Arten, den Ball auch hochzuheben. Der Hockey ist ein Sport, wo Teamarbeit besonders groß geschrieben wird. Es macht Spaß gemeinsam nach dem gleichen Ziel zu eifern. Lili spielt zurzeit im Team der ersten Damen in der zweiten Bundesliga.
Fakten zum Hockey
Die Sportart Hockey kann mitten in Berlin gespielt werden. Der Verein „Rotation Prenzlauer Berg“ nutzt mehrere Hockeyplätze. Neben dem eigenen Platz auf der Ella Kay nutzt das Team auch andere öffentliche Felder. In Berlin gibt es viele verschiedene Hockeyvereine, welche sich vorwiegend am Rand Berlins befinden. Der Verein „Rotation Prenzlauer Berg“ liegt sehr zentral und ist gut zu erreichen. Feldhockey ist ein wettkampfbezogener Sport. Im Erwachsenenbereich gibt es verschiedene Ligen, in die die Vereine auf- und absteigen können. Es geht von Verbandsliga bis zur ersten Bundesliga. Im Jugendbereich kann über eine Saison entweder im Pokal, in einer Liga oder Meisterschaft gespielt werden. Der Sport ist nicht paralympisch.
Für den Hockeysport benötigen Sportlerinnen und Sportler nicht viel. Es werden lediglich nur Bein-, Mundschutz und natürlich ein Hockeyschläger benötigt, der auch mal kostenintensiver werden kann, sofern ein guter Schläger gewünscht wird. Für Anfängerinnen und Anfänger werden bei „Rotation Prenzlauer Berg“ auch Schläger vom Verein zur Verfügung gestellt. Um etwas mehr über Hockey und den Verein zu erfahren,
kann auf der Vereins-Internetseite viele Informationen erhalten: www.rotationhockey.de.