Neue Beratungsstelle gestartet

Eine inklusive und queere Beratungsstelle geht an den Start. Mit Katharina Pewny, die die Gesamtleitung bei Rad und Tat e.V. dafür hat, sprach Lutz Kaulfuß.

BBZ: Ihr startet mit dem Inklusiven Queeren Zentrum ein neues spannendes Projekt. Kannst du uns erklären, um was es dabei geht?

Katharina Pewny: Wir wollen ein Zentrum aufbauen, in dem behinderte, queere Personen sich wohl fühlen. Es soll Gruppen geben, in denen die Personen sich austauschen und mit einander Spaß haben können. Wir wollen in Behinderteneinrichtungen gehen und dort über das Leben von queeren, behinderten Menschen sprechen. Wir wollen in die queere Community gehen und uns dort dafür einsetzen, dass diese auch barrierefreier werden. Bei uns können Alle einen Rolli oder eine Rampe ausleihen.

BBZ: Wie seid ihr auf diese Projektidee gekommen? Wo seht ihr den Bedarf?

Katharina Pewny: Wir hatten schon vorher ein Projekt, in dem die queerIn-Gruppen angeboten wurde und wir haben schon Hilfsmittel verliehen. Wir haben
schon vorher queere Projekte beraten, wie sie barrierefreier werden können. Das wollen wir auch weitermachen. Jetzt wollen wir – gemeinsam mit dem Berliner Senat – das Projekt noch größer werden lassen.

BBZ: Wie war der Projektstart?

Katharina Pewny: Das Projekt startet Schritt für Schritt.Tatsächlich sind wir mit dem Planungstreffen mit euch, dem Kooperationspartner BBV, gestartet. Jetzt suchen wir eine neue Mitarbeiterin. Ab April ist die Kollegin dann auch für Alle erreichbar.

BBZ: Kannst du uns den Verein „RuT – Rad und Tat: Offene Initiative Lesbischer Frauen e.V.“ kurz vorstellen?

Katharina Pewny: Man findet uns in der Schillerpromenade in Neukölln. Lesbische und alle Frauen können zu uns kommen und Kaffee trinken. Wenn du mit einer Berater*in sprechen möchtest, dann ruf einfach an. Wenn du dir wünschst, dass eine lesbische Frau mit dir etwas Schönes unternimmt, dann kannst du dich gerne bei uns melden. Im RuT tauschen wir uns über unser lesbisches Leben aus – Ältere, Jüngere, nicht Behinderte und Behinderte gemeinsam. RuT ist für ältere oder behinderte Lesben da, und wir haben viel Spaß zusammen.

BBZ: Wie bist du eigentlich zu RuT gekommen?

Katharina Pewny: Ich bin in Wien geboren und habe schon sehr lange davon geträumt, mal in Berlin zu leben. Dann habe ich Fotos von dem Rut-Ladenlokal gesehen und mir gewünscht, dass ich einmal hier mitarbeiten kann. Weil meine Frau blind ist, weiß ich, wie das ist, wenn wir die einzigen Lesben unter behinderten Leuten sind. Ich weiß auch, wie das ist, wenn wir zu einem lesbischen Fest gehen und sie die einzige Behinderte dort ist. Deshalb arbeite ich sehr
gerne bei RuT mit. Ich freue mich sehr, dass das geklappt hat.

BBZ: RuT hat ja auch noch ein anderes spannendes Projekt in der Warteschleife. Ich meine das Wohnprojekt. Was ist hier die grobe Planung?

Katharina Pewny: Wir bauen in Mitte ein Haus für lesbische Frauen. Insgesamt soll es 72 Wohnungen haben, davon fünf Wohnungen rollstuhlgerecht. Es gibt dort auch eine Wohngemeinschaft für Frauen, die Pflege brauchen mit insgesamt acht Plätzen. Wenn die Berolina fertig ist, dann kannst du dort Kaffee trinken, tanzen und queere Menschen treffen. Wir beginnen im Oktober zu bauen und wir hoffen, dass das Haus in zwei Jahren fertig ist.

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