Was ist eine Werkstatt für behinderte Menschen?

Wir präsentieren Zahlen, Fakten und Informationen über Werkstätten für behinderte Menschen. Kurz und knapp zusammengefasst.

Was ist eine Werkstatt für behinderte Menschen?

Eine Werkstatt für behinderte Menschen wird gerne mit WfbM abgekürzt. Hierbei handelt es sich um einen Bereich, in dem Menschen mit Behinderung in das Arbeitsleben integriert werden. Die Werkstätten verfügen über ein sehr breites Angebot an Berufsbildungs- und Arbeitsplätzen.Sie unterstützen durch Fachpersonal und durch einen Begleitenden Dienst. Sie sollen den Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt fördern. 

Wie sind die WfbM organisiert?

Auf der Bundesebene gibt es die Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen e. V. (Abkürzung ist BAG WfbM). Dies ist die bundesweite Dachorganisation der Werkstätten in Deutschland. Zu ihren Mitgliedern gehören sowohl Träger von Werkstätten für behinderte Menschen mit deren angegliederten Förderstätten als auch Inklusionsunternehmen. Auf Landesebene gibt es in Berlin die Landesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen. Dies ist ein eingetragener Verein.

Wieviel Menschen arbeiten in Deutschland in einer WfbM?

Laut dem BAG WfbM Jahresbericht 2022 waren in Deutschland rund 310.000 Menschen mit Behinderungen in den Mitgliedswerkstätten der BAG WfbM beschäftigt. Davon zirka 26.000 zu ihrer Beruflichen Bildung im Berufsbildungsbereich und rund 260.000 zu ihrer Arbeits- und Berufsförderung im sogenannten Arbeitsbereich.

Was sind andere Leistungserbringer?

Dies wurde zum 01.01.2018 eingeführt. Sie sind eine Alternative zur beruflichen Bildung (Berufsbildungsbereich) oder zur Beschäftigung in einer WfbM. Sie sind, wie die WfbM übrigens auch, Träger und kein Arbeitgeber. Die dort Beschäftigten haben die gleichen Rechte wie ihre Kollegen in einer WfbM. Sie werden dort ebenfalls durch Fachkräfte betreut und erhalten Unterstützung der pädagogischen, sozialen und medizinischen Dienste. Dies erfolgt analog zur WfbM. Andere Leistungserbringer haben eine Komplexleistung zur Förderung der beruflichen Teilhabe und zur Weiterentwicklung der Persönlichkeit zu erbringen.

Die WfbM veranstalten einen Aktionstag Schichtwechsel. Was ist das?

Der Aktionstag soll neue Perspektiven eröffnen. Sowohl für Menschen mit aber auch ohne Behinderung. Damit soll das Bild, dass viele Menschen von Werkstätten für behinderte Menschen haben, revidiert werden. Menschen mit Behinderung und Menschen ohne Behinderung tauschen für einen Tag den Arbeitsplatz. Beschäftige von Werkstätten und Menschen vom ersten Arbeitsmarkt erschnuppern so die Welt der anderen Person. Den Aktionstag Schichtwechsel gibt es seit 2017 und er findet einmal im Jahr statt.

Haben die Werkstätten eine Selbstvertretung?

Ja, die gibt es. Es gibt sogar einen Vorstand der Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstatträte Berlin. Sie kürzt sich als LAG-WR Berlin ab. Der Vorstand wird alle vier Jahre von den Werkstatträten gewählt. Sie vertreten ihre Interessen auf Landesebene.

Wo gibt es Infos über die Werkstätten in Berlin?

Berliner Werkstätten präsentieren sich und ihre Bereiche auf der Internetseite der LAG WfbM. Diese findet sich unter folgender Internetadresse: wfbm-berlin.de. Hier kann nach Bezirk oder auch nach Arbeitsbereiche eine Auswahl getroffen werden.

Zudem findet traditionell Ende des Jahres auch ein Infotag statt. Dort präsentieren sich die Berliner Werkstätten mit eigenen Ständen. Dieser Infotag ist wie eine Messe gestaltet, nur etwas kleiner. Er eignet sich für Schüler und Schülerinnen mit Beeinträchtigungen oder Förderbedarf, aber auch für Eltern und Lehrer. Eindrücke über den letzten Infotag, den auch die damalige Berliner Sozialsenatorin Katja Kipping besuchte, gibt es auf der Internetseite der LAG WfbM.

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