Deutsches Neuro-Orchester erspielt Einnahmen
Was könnte also besser passen, wenn Menschen aus Heilberufen selbst Musik machen? Das Deutsche Neuro-Orchester spielte ein Benefiz-Konzert für die Deutsche Hirnstiftung.
Gespielt wurde im November 2024 Werke von Beethoven (Coriolan-Ouvertüre, op. 62) und Schubert (Symphonie Nr. 3, D-Dur). Dirigentin ist Anna-Sophie Brüning. Beim letzten Benefiz-Konzert wurden über 9.000 Euro für die Hirnstiftung gesammelt. Das Ensemble des Deutschen Neuro-Orchesters setzt sich aus Musikerinnen und Musikern zusammen, die beruflich in der Neurologie oder Neurowissenschaft tätig sind.Jedes Jahr zum Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) führt das Orchester ein Benefiz-Konzert zu Gunsten neurologischer Patientinnen und Patienten auf. Die Spendenerlöse aus den bisherigen Konzerten von mehr als 40.000 Euro kamen unter anderem Projekten aus den Bereichen Multiple Sklerose und Parkinson-Erkrankung zugute.
„Das Neuro-Orchester wird dabei seit seiner Gründung 2017 großzügig durch die Gemeinnützige Hertie-Stiftung unterstützt“, erklärt Neurologe und Leiter des Neuro-
Orchesters Prof. Dr. Georg Gahn. „Ohne diese Förderung wäre ein solch großes Vorhaben gar nicht möglich.“
Joana Mallwitz, Chefdirigentin und künstlerische Leiterin des Konzerthausorchesters Berlin, hat die Schirmherrschaft für das Konzert übernommen. Die Stardirigentin ist Botschafterin der Deutschen Hirnstiftung, die unabhängig und frei von Interessenskonflikten Menschen über neurologische Erkrankungen aufklärt und Betroffene berät.
Dem Gehirn Gehör verschaffen
„Musik ist vielleicht die direkteste Art, miteinander und mit der Welt zu kommunizieren. Töne und Klänge von außen lassen in unserem Inneren eine Welt entstehen, die Emotionen, Gedanken, Geschichten und Ideen umfasst“, sagt Schirmherrin und Chefdirigentin des Konzerthausorchesters Berlin Joana Mallwitz.
„All dies geschieht durch die einzigartigen Funktionen des Gehirns: Es ist die entscheidende Brücke zwischen dieser inneren und der äußeren Welt. Ich bin der Deutschen Hirnstiftung und dem Deutschen Neuro-Orchester dankbar, dass sie immer wieder mit unermüdlichem Einsatz und Begeisterung dem Gehirn Gehör verschaffen!“
Generell verbindet Musik und Hirngesundheit auch mehr, als allgemein angenommen wird. „Egal, ob als Therapie oder Prävention, Musik ist Medizin, und zwar insbesondere für das Gehirn“, erklärt
Prof. Dr. Frank Erbguth, Präsident der Deutschen Hirnstiftung. Lesen Sie mehr dazu in einem Interview mit Joana Mallwitz und Prof. Erbguth zum Thema „Musik und Gehirn“.
„Das Konzert ist seit Jahren einer der Glanzpunkte des Rahmenprogramms unseres Kongresses“, freut sich DGN-Geschäftsführer David Friedrich-Schmidt. „2024 findet es in der Gedächtniskirche statt, einem ganz besonderen Ort, nicht nur für Berlinerinnen und Berliner. Wir hoffen daher, dass die Berliner Bevölkerung und die Besucher der Hauptstadt dieses Kulturangebot nutzen werden.“
Einmaliges Kulturerlebnis
Wer dabei war, verbindete ein einmaliges Kulturerlebnis mit einem guten Zweck. Die Einnahmen gehen zu 100 Prozent an die Deutsche Hirnstiftung. Gemeinsam möchte man mit dem Benefiz-Konzert Aufmerksamkeit und Unterstützung für neurologische Erkrankungen schaffen. „Darunter fallen viele Erkrankungen – von Alzheimer über Epilepsie, MS, Migräne, Schlaganfall oder Parkinson“, so Prof. Erbguth. „Gerade die sogenannten neurodegenerativen Erkrankungen wie Parkinson und Alzheimer nehmen weltweit zu – und wir setzen uns aktiv für eine ‚Präventionskultur‘ ein. Und dass das Benefiz-Konzert zu Gunsten der Hirnstiftung in der Gedächtniskirche stattfindet, ist ein schöner Zufall, der zu Wortspielen einlädt.“