Vieles ist möglich – gesetzliche Verbesserungen sind nötig

Über 300 gute Nachrichten zur Inklusion wurden in den letzten drei Jahren im Rahmen des von der Aktion Mensch geförderten Projektes „Gute Nachrichten zur Inklusion“ vom Verein für Menschenrechte und Gleichstellung Behinderter – NETZWERK ARTIKEL 3 – recherchiert und veröffentlicht. Zu Beginn des letzten Jahres des auf insgesamt vier Jahre angelegten Projektes zog der Verein eine positive Bilanz und macht deutlich, dass vieles möglich ist, aber dringend gesetzliche Verbesserungen für Inklusion und Barrierefreiheit nötig sind. 

„Bei dem Projekt ist der Name Programm, denn Schwerpunkt ist die Veröffentlichung guter Nachrichten zur Inklusion und zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention“, teilte der Projektleiter Ottmar Miles-Paul mit. Mit dem Projekt zeigt das NETZWERK ARTIKEL 3 gute Beispiele in Sachen Inklusion von Menschen mit ganz unterschiedlichen Behinderungen auf. Andererseits sollen die guten
Nachrichten zur Inklusion und die damit verbundenen Veröffentlichungen und Veranstaltungen zur Nachahmung anregen. 

„Vieles ist möglich, das hat das Projekt gezeigt. Nun geht es darum, den gesetzlichen Rahmen für Inklusion und Barrierefreiheit endlich zu verbessern, wie dies im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP eigentlich vorgesehen ist“, ist Ottmar Miles-Paul nach drei Jahren Projektarbeit überzeugt. 

REWE-Märkte in Düsseldorf zeigen, dass eine faire und inklusive Beschäftigung behinderter Menschen möglich ist. Die Paralympics in Paris haben gezeigt, wie Veranstaltungen weitgehend barrierefrei organisiert werden können. Medien werben zunehmend für ihre barrierefreien Angebote. Neue Apps tragen dazu bei, dass eine verbesserte Teilhabe möglich wird. 

Über diese und viele andere Entwicklungen zu mehr und echter Inklusion hat das Projekt bereits berichtet. Und viele weitere Berichte sollen im letzten Projektjahr noch folgen. Zudem wurden auch eine Reihe von guten Nachrichten zur Inklusion in einfache Sprache übersetzt und veröffentlicht.

„Neben der Vorstellung guter Beispiele bzw. guter politischer Veränderungen, geht es in dem Projekt hauptsächlich auch darum, Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, die sich für Inklusion einsetzen, dies leben und mit ihrem Wirken ganz konkret etwas für sich und andere in Sachen gleichberechtigte und selbstbestimmte Teilhabe behinderter Menschen bewegen. Deshalb freuen wir uns auch darüber, dass verschiedene Medien unsere guten Nachrichten zur Inklusion aufgegriffen und ebenfalls darüber berichtet
haben“, betonte der selbst seh- und hörbehinderte Projektleiter.

Zu Beginn des Projektes wurden einige Akteur*innen befragt, was für sie gute Nachrichten zur Inklusion sind. Alexander Ahrens von der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) betonte beispielsweise: „Nur wenn wir sichtbar
werden und uns nicht abschütteln lassen, können wir die Inklusion vorantreiben, Sonderwelten abbauen, unsere Rechte mehr und mehr durchsetzen und uns somit gegen Diskriminierung durch fehlende Barrierefreiheit im Alltag wehren.“ Für Martin Ladstätter vom Zentrum für selbstbestimmtes Leben in Wien sind gute Nachrichten zur Inklusion, „wenn bisher übliche aussondernde Verhaltensweisen geändert werden, ohne das damit auch gleich ein Perfektionsanspruch vermittelt wird.“

Der Blick über die Grenzen Deutschlands hinaus ist gerade im Hinblick auf die Umsetzung der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen ein Teil des Projektes. „Vor allem nach der Staatenprüfung Deutschlands zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention am 29. und 30. August 2023 in Genf richtet das Projekt den Blick noch stärker auf inklusive und menschenrechtsfördernde gute Nachrichten“, betonte Ottmar Miles-Paul, der im seit über drei Jahren erscheinenden Monatsrückblick zur Behindertenpolitik des Podcast Inklusion Ganz Einfach Leben (IGEL) regelmäßig auch über gute Nachrichten zur Inklusion berichtet.

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