Triaphon startet Sprachmittlung für Kinderarztpraxen Berlin

Das gemeinnützige Unternehmen Triaphon weitet seinen Dienst aus. Ab sofort nutzen 20 Kinderarztpraxen im Rahmen eines Pilotprojekts die telefonische Sprachmittlung von Triaphon. Die Überwindung der Sprachbarrieren ermöglicht dem medizinischen Personal eine Kommunikation auf Augenhöhe mit nichtdeutschsprachigen Kindern und deren Angehörigen. Das Pilotprojekt wird durch die Auridis Stiftung gefördert. 

Damit Kinder medizinisch versorgt werden können, muss das medizinische Personal mit ihnen und ihren Eltern kommunizieren können. Oft stellen Sprachbarrieren dafür eine teilweise unüberwindbare Hürde dar: Das führt zur Benachteiligung nichtdeutschsprachiger Kinder in der medizinischen Versorgung, mit teils gravierenden Auswirkungen auf ihre Gesundheit und ihre weitere Entwicklung. Triaphon möchte das ändern und hat dafür jetzt eine Förderung erhalten: Die Auridis Stiftung unterstützt das Pilotprojekt mit 20 Kinderarztpraxen über zunächst 9 Monate.

Bislang setzten vorrangig Kliniken und gemeinnützige Organisationen den Dienst für eine funktionierende Kommunikation zwischen Ärzt*innen und Patient*innen mit Sprachbarriere ein. In dem geförderten Pilotprojekt soll nun untersucht werden, ob es gelingt, den Service in die Praxis-Routine zu integrieren und Sprachbarrieren bei der Kommunikation mit Kindern und ihren Familien zu überwinden. Seit Juni können die teilnehmenden Kinderarztpraxen die Dolmetsch-Hotline anwählen. Für sie ist die Sprachmittlung eine wichtige Unterstützung im Praxis-Alltag. „Das erste Telefonat war super! Die Verständigung mit der vietnamesischen Mutter auf Englisch mit Maske war eine echte Herausforderung. Nach 20 anstrengenden Minuten fiel mir Triaphon ein und ich habe angerufen. Die Dame am Telefon hat sofort verstanden, worum es geht und hat mir zuverlässig übersetzt, was ich sagen wollte. Einfach wunderbar! Tausend Dank. Das ist so eine extreme Erleichterung. Ich bin absolut begeistert“, so Dr. med. Ulrike Gillert, Kinderärztin in Berlin.

Korbinian Fischer, Mitgründer und Geschäftsführer von Triaphon, erklärt: „Die Förderung der Auridis Stiftung bestätigt uns in unserem Engagement. Als Mediziner habe ich selbst erlebt, wie sich Sprachbarrieren negativ auf die medizinische Behandlung auswirken. Das Angebot einer Sprachmittlung für Kinderärzt*innen ist daher aus unserer Sicht unbedingt notwendig – wir sind dankbar, dass wir jetzt auch im ambulanten Sektor angekommen sind und die ersten Kinderarztpraxen bei der Kommunikation mit ihren kleinen Patient*innen unterstützen können. Das ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer gleichberechtigten, barrierefreien medizinischen Versorgung für alle.“ 

Bei einem erfolgreichen Projektverlauf und guten Evaluationsergebnissen könnte das Projekt „Triaphon in Kinderarztpraxen“ weiter ausgebaut werden. Die aktuell teilnehmenden Kinderarztpraxen sind deutschlandweit verteilt, mit Sitz unter anderem in Berlin, Bremen, Dresden und Hannover. 

Teilnehmende Einrichtungen können jederzeit die Triaphon-Hotline anrufen und dann per Knopfdruck die benötigte Sprache auswählen. Die mehr als 130 geschulten Sprachmittler*innen am anderen Ende der Leitung dolmetschen sofort das Gespräch zwischen den Patient*innen und dem medizinischen Personal. Der Dienst steht aktuell in Arabisch, Bulgarisch, Dari/Farsi, Polnisch, Rumänisch, Russisch, Türkisch und Vietnamesisch zur Verfügung und ist rund um die Uhr erreichbar. Weitere Informationen unter: https://triaphon.org/.

Über Triaphon: Triaphon ist eine Non-Profit-Organisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, die medizinische Versorgung von Patient*innen mit Sprachbarriere zu verbessern. In medizinischen Akutsituationen fehlt es oft an verfügbaren Dolmetscher*innen vor Ort, was zum Teil gravierende Auswirkungen haben kann. Dr. med. Korbinian Fischer und Dr. med. Lisanne Knop sind daher aktiv geworden und haben Triaphon als telefonischen 24hDolmetschdienst gegründet. Die Sprachmittler*innen sind sofort verfügbar und dolmetschen telefonisch kurze Gespräche zwischen Ärzt*innen, Pflegenden und Patient*innen. So wird eine medizinische Versorgung auf Augenhöhe ermöglicht. 

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