Asfur im Interview über Gedichte und große Ziele

Der Autor, der unter dem Pseudonym „Asfur“ Gedichte schreibt, ist 37 Jahre und hat selbst eine Stimmbandlähmung sowie Sigmatismus, das umgangssprachlich als Lispeln bekannt ist. Jasper Dombrowski konnte für die BBZ mit Asfur ein Interview führen.

BBZ: Schön, dass es mit dem Interview geklappt hat. Kannst du erstmal erzählen, ob und was du beruflich machst?

Asfur:  Auf Grund meines Unfalls erhalte ich ein Unterhaltsgeld, deshalb darf ich keinen Lohn empfangen. Aus diesem Grund arbeite ich im ehrenamtlichen Bereich, unter anderem in der Berliner Obdachlosenhilfe, bei SOS Humanity, auf dem Community Camp sowie beim WelcomeCamp.

BBZ: Wann hast du angefangen Gedichte zu schreiben?

Asfur: Ich habe im Jahr 1995 angefangen Gedichte zu schreiben.

BBZ: Was war der Grund oder gab es einen bestimmten Anlass?

Asfur: Der Anlass war, dass im Jahr 1995 ein Schulfreund von mir verstorben ist und ich mich deshalb in dem Klassenzimmer eingeschlossen habe, um durch das Schreiben meinen Gefühle Ausdruck zu verleihen. 

BBZ: Haben deine Gedichte auch etwas mit deiner Behinderung zu tun?

Asfur: Meine Gedichte haben insofern etwas mit meiner Behinderung zu tun, dass ich durch Themen, wie etwa Diskriminierungen in meinem Leben, nie den Blick für schwache Personengruppen verloren habe. 

BBZ: Wenn die Leser und Leserinnen deine Gedichte lesen und dich sogar unterstützen möchten, was können sie tun? Ich habe gehört, du planst einen großen Schritt: Ein Buch zu schreiben.

Asfur: Ich denke, der beste Weg mich zu unterstützen, ist, von meinen Gedichten zu erzählen und sie einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Und ja, ich plane ein Buch zu schreiben. Es soll ein Sammelwerk mit ausgesuchten Gedichten werden, um auch der breiten Öffentlichkeit meine Gedichte zu präsentieren. 

BBZ: Dabei wünschen wir dir viel Erfolg. Vielen Dank für das Interview. Wer nun neugierig auf die Gedichte geworden ist, findet sie online unter https://sites.google.com/view/nauars-gedankenwelt

„Brücken“ von Asfur

Ich sehe, wie sie mich unterdrücken, denn sie denken, sie sind überlegen.

Das Leben ist verbunden mit den Kunststücken, die wir sammeln um zum Überleben.

Diese Gesellschaft hat einen Mangel an Zivilcourage, man sieht es häufig in den Straßen.

Die Menschheit generell ist eine Plage, dabei tragen sie verschiedene Namen.

Ich bin als Mensch gewachsen, jetzt kann ich meine Privilegien nutzen.

Um auf die schwächeren zu achten, um sie vor der Kälte zu schützen.

Ich versuche Brücken zu bauen, doch alleine schaffe ich es nicht.

Ich kann nicht immer auf andere schauen, ob sie helfen oder nicht.

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