Dreiradfahrer*innen gewinnen kompletten WM-Medaillensatz
Am dritten Tag der Para Radsport-Weltmeisterschaften in Kanada haben die Dreiradfahrer*innen das nächste Kapitel der Erfolgsgeschichte geschrieben: Jana Majunke ist Straßen-Weltmeisterin in der T2-Klasse vor Teamkollegin Angelika Dreock-Käser. Dazu gewann Maximilian Jäger WM-Bronze.
Von einem Kopf-an-Kopf-Rennen war der Wettkampf der Dreiradfahrerinnen bei der WM im kanadischen Baie-Comeau geprägt. Vier Runden mit rund 300 Höhenmetern galt es für Jana Majunke und Angelika Dreock-Käser zu überwinden. Tatsächlich gelang der Doppelerfolg: Die 31-jährige Cottbusserin Majunke spielte ihre Stärken auf den Steigungen aus, während Dreock-Käser auf den Geraden für Tempo sorgte. Majunke holte sich nach einer Stunde und 25 Minuten ihren sechsten Weltmeistertitel im Straßenrennen. Damit hat sie ihren Titel aus 2021 erfolgreich verteidigt. Dreock-Käser belegte Rang zwei. „Es war ein hartes, aber schönes Rennen. Wir konnten die Konkurrenz von Anfang an von uns fernhalten. Angelika und ich haben gut zusammengearbeitet. Ich freue mich sehr über den Weltmeistertitel“, sagte Majunke, die im Zeitfahren zwei Tage zuvor bereits Bronze gewonnen hatte. Die Bernriederin Dreock-Käser hatte am ersten WM-Tag die erste Goldmedaille überhaupt für das deutsche Team gewonnen. „Unser Plan war es, dass wir erneut beide eine Medaille holen. Egal, wer welche Farbe mit nach Hause nimmt“, sagte die 55-jährige Dreock-Käser zufrieden.
Zeitgleich mit den Frauen waren am Samstagabend deutscher Zeit auch die Männer mit dem Dreirad auf der Strecke. In einem spannenden Zielsprint fuhr Maximilian Jäger (BPRSV e.V.) aus Bad Kissingen nach 1:13:33 Stunde als Dritter der T2-Klasse über die Ziellinie. „Ich bin mehr als zufrieden mit dieser WM. Gerade das heutige Rennen war geprägt von Angriffen auf dem Berg und auch auf den Geraden. Ich bin stolz, dass ich bis zum Schluss ganz vorne mithalten konnte“, sagte der 22-jährige Jäger. Er kehrt mit der Silbermedaille aus dem Zeitfahren und WM-Bronze zurück nach Bad Kissingen. Der Leverkusener Benno Schmidt (TSV Bayer 04 Leverkusen) belegte bei seiner WM-Premiere zweimal Rang fünf (Zeitfahren und Straße).
Vico Merklein (45) startete zum Abschluss des dritten WM-Tages im Straßenrennen der H3-Konkurrenz. Zu Beginn hatte er sich in einer guten Position in der Spitzengruppe befunden und dort festbeißen können, die Gruppe aber wurde immer größer und die Attacken schärfer. Nach einem Rennen voller Nickligkeiten über 66 Kilometer belegte der 45-Jährige vom GC Nendorf letztlich den neunten Platz, rund eine halbe Minute hinter dem Sieger.
Am heutigen Sonntag und damit dem letzten WM-Tag stehen die abschließenden Straßenrennen der Zweiradfahrer*innen an. Zeitfahr-Weltmeister Michael Teuber (C1) geht nach seinem 21. WM-Titel entspannt, aber durchaus mit Ambitionen auf die Medaillenränge an den Start, vor allem Vereinskollege Steffen Warias (C3) sowie auch der Regensburger Matthias Schindler sind in Schlagdistanz zum Podium. Bei den Frauen wollen Maike Hausberger (C2) und Kerstin Brachtendorf versuchen, die Doppel-Weltmeisterschaft einzufahren. Für Thomas Schäfer (C4) und WM-Debütant Jakob Klinge (C5) geht es um möglichst gute Platzierungen.
Das deutsche Para Radsport-Nationalteam hat nach drei Tagen bei der WM in Kanada bereits sieben Gold-, zwei Silber- und zwei Bronzemedaillen gewonnen. Per Livestream können Interessierte die WM-Rennen mitverfolgen.
Die deutschen Medaillengewinner*innen:
Gold: Michael Teuber (C1 / Zeitfahren), Angelika Dreock-Käser (T2 / Zeitfahren), Annika Zeyen (H3 / Zeitfahren & Straße), Maike Hausberger (C2 / Zeitfahren), Kerstin Brachtendorf (C5 / Zeitfahren), Jana Majunke (T2 / Straße)
Silber: Maximilian Jäger (T2 / Zeitfahren), Angelika Dreock-Käser (T2 / Straße)
Bronze: Maximilian Jäger (T2 / Straße), Jana Majunke (T2 / Zeitfahren)