Wie mir Jobcoaching half

„Versuchen Sie es mal mit einem Jobcoaching “, schlug mir die Beraterin der Arbeitsagentur vor. Genau wusste ich zwar nicht, was das war, aber Hilfe war gut. Der Name der Hilfe, die bei meiner Suche nach einem neuen Job unterstützen sollte, war mir egal. Ich fühlte mich komisch dabei und wusste im nächsten Moment, wie sich wohl Skepsis anfühlte. Ich war unsicher, ob es helfen würde – was war dieses Coaching? Ich dachte, dass ich das ohne einen Versuch nicht herausfinden konnte. 

Nach Seiten um Seiten Recherche, traf ich im Internet auf verMITTELPUNKT e.V..Der Internetauftritt www.vermittelpunkt.com sprach mich an. Wieder sagte ich mir, dass es auf einen Versuch ankam, war dennoch sehr aufgeregt, als ich zum ersten Gespräch kam. Ich habe in manchen Dingen ein sehr vorsichtiges Wesen in mir. Bei verMITTELPUNKT fühlte ich mich aber sofort aufgehoben. Es war wichtig, sicher zu sein, dass ich mich und meine Beeinträchtigungen nicht erklären musste. Ich wurde einfach so genommen, wie ich war: Als Mensch mit individuellen Bedürfnissen, der einen Job sucht, ernst genommen und akzeptiert. Nicht mehr, nicht weniger! Das ist heutzutage sehr selten und war für mich etwas sehr Besonderes und Schönes. 

Als Erstes gestalteten wir meinen Lebenslauf neu. Dabei wurde mir bewusst, wie viel ich in meinem noch so jungen Leben eigentlich schon erreicht und geleistet hatte. Neu war für mich im Coaching, dass ich einen Menschen als Gegenüber hatte, bei dem es mir guttat, die Stationen meines Erwerbslebens neu zu sortieren. Das Ergebnis gefällt mir und bekommt auch von anderen Seiten gute Rückmeldungen. Dann machten wir ein Kurzprofil mit meiner Arbeitserfahrung, Ehrenämtern, Interessen und meinen fachspezifischen Kompetenzen. 

Das war interessant und für mich komplett neu. Ich war überrascht, dass Mensch nur durch gezieltes Fragen viele tolle Kompetenzen aus meinem Leben herausholen konnte. Ich habe den Eindruck, eine erholsame „Therapie“ gemacht und dadurch neuen Platz in meinem Inneren zu haben. Das ist erleichternd und ich bin glücklich über diese guten Ergebnisse. Im Anschluss haben wir uns über meine unterschiedlichen Möglichkeiten ausgetauscht. 

Wie wertvoll und wichtig der Austausch zwischen Menschen ist, bekam ich erneut bestätigt. Einen neuen Arbeitsplatz für mich zu finden, hat bisher, kurz nach dem Coaching, zwar noch nicht geklappt, aber ich bin auf einem guten Weg und gebe
nicht auf. 

Ich bin sehr dankbar, dass ich diese „Starthilfe“ hatte und traue mir jetzt zu, leichter eine Idee zu kriegen, wie der kommende Job aussehen könnte. Aber ich bin auch eigen, denn ich will einen für mich passenden Job, wo alle Bedingungen für mich und die persönliche Assistenz, mit deren Unterstützung ich mein Leben meistere, passen. Viele Menschen mit Beeinträchtigungen können sich nicht vorstellen, auf dem 1. Arbeitsmarkt beschäftigt zu sein, so wie ich es bereits fast zehn Jahre war. Kein Mensch, der wirklich eine Arbeit will, muss sie alleine finden, auch nicht bei der Suche auf dem 1. Arbeitsmarkt. Gemeinsam, wenn Mensch sich darauf einlässt und seinen Teil dazu beisteuert, wird es klappen. Im Jobcoaching merkte ich, dass mir die vorangegangene Arbeit am Ende zu viel war und dass das einfach manchmal so sein kann und deshalb kein Versagen ist, sondern Zeichen für einen Wechsel. 

In den Pausen lernen Menschen am Meisten. Es scheint, als wäre Coaching eine intensive (Lern-)Pause gewesen, in der ich mein Leben systematisch ordnen konnte. Das Leben ist weiterhin ein Abenteuer und ich kann jetzt zulassen, dass ich mittendrin bin und oft auch ertragen, dass ich nicht weiß, was mich als Nächstes erwartet. 

Traut euch auch ein Jobcoaching zu machen, wenn ihr nicht weiterwisst und erlaubt euch, neu zu denken und viele Fragen zu ste
llen!

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