Außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement

Sie setzen sich ehrenamtlich für Menschen mit Fluchterfahrung ein, für Frauen und queere Menschen, für Behinderte und für ältere und pflegebedürftige Menschen oder für jene, die psychisch erkrankt sind und viele mehr – und das schon sehr lange. Auch in diesem Jahr hat der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin wieder Ehrenamtliche geehrt, die sich in den Mitgliedsorganisationen des Verbandes auf außergewöhnliche Weise engagieren. Prof. Dr. Gabriele Schlimper, die Geschäftsführerin, und Stefan Dominik Peter, der Vorstandsvorsitzende des Verbandes, haben am Dienstag, dem 9. April, sechs goldene Ehrennadeln für mindestens fünfundzwanzig Jahre und zwölf silberne Ehrennadeln für mindestens zehn Jahre Engagement überreicht.

„Sie tragen maßgeblich dazu bei, dass Berlin nicht nur eine Stadt ist, sondern ein Zuhause, geprägt von Solidarität und Menschlichkeit,“ sagte Stefan Dominik Peter den Geehrten, die zur feierlichen Verleihung der Paritätischen Ehrennadeln im Bürgerzentrum Neukölln zusammengekommen waren. Auch Prof. Dr. Gabriele Schlimper brachte die große Bedeutung ehrenamtlichen Engagements zum Ausdruck: „Mit jeder einzelnen Minute Ihres Engagements machen Sie das Leben in Berlin lebenswert. Ohne ehrenamtliches Engagement gäbe es keine funktionierende Zivilgesellschaft. Und ohne Zivilgesellschaft gäbe es weder Zusammenhalt noch demokratische Strukturen.“

Ehrenamtliches Engagement ist eine wichtige Säule der sozialen Arbeit in Berlin. Mehr als 30.000 Ehrenamtliche engagieren sich in den über 800 Mitgliedsorganisationen des Paritätischen Berlin. Ein Ziel des Verbandes ist es, dieses Engagement in seiner vielfältigen Wirkung zu stärken und sichtbar zu machen.

Mit der Verleihung der Ehrennadeln will der Paritätische Berlin ehrenamtliches Engagement sichtbar machen und wertschätzen. „Ich mache mein Ehrenamt mit Herzblut und ohne eine Gegenleistung zu erwarten“, sagt Sevgi Bozdağ, als sie die silberne Ehrennadel für ihr Engagement für soziale Teilhabe von Menschen mit Behinderungen, Migrations- oder Fluchtgeschichte entgegennimmt. „Aber Ehrungen wie diese sind der Antrieb, der mich mit Energie und Motivation weitermachen lässt.“

Die Geschichten und Hintergründe der Geehrten sind so divers wie die soziale Arbeit selbst. Ingo Weigmann etwa ist bereits seit über fünfzig Jahren auf verschiedenen Ebenen aktiv, um den sozialen Bereich in seinem Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf aktiv mitzugestalten. Andere haben als Betroffene zu ihrem Engagement gefunden. So wie Uwe Wegener, der die Selbsthilfeorganisation Bipolaris gegründet hat und für die Entstigmatisierung psychisch Erkrankter kämpft.
Viele Geehrte erzählen von dem schönsten Moment in ihrer Zeit als Ehrenamtliche. So auch Wanja Kilber, der seit 2011 im Verein Quarteera aktiv ist, um der Mehrfachdiskriminierung von russischsprachigen LGBTQ*-Menschen entgegenzuwirken: „In der Woche nach dem großen Angriff Russlands auf die Ukraine haben alle Quarteera-Ehrenamtlichen gemeinsam beschlossen, die Vereinstätigkeit ab sofort darauf auszurichten, queeren Menschen zu helfen, die aus der Ukraine fliehen müssen. Zu sehen, wie viele Menschen sich dafür ehrenamtlich eingesetzt haben, war ergreifend für mich. Damals dachte ich: Ich wünsche uns einen Orden hierfür. Und heute nehme ich diese Ehrennadel für alle Ehrenamtlichen in meinem Verein entgegen.“

Der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin verleiht die Ehrennadeln jährlich. Nominiert werden die Ehrenamtlichen von ihren Mitgliedsorganisationen. Wer eine Auszeichnung erhält, das entscheidet der Vorstand des Verbandes. Ausgezeichnet mit der Goldenen Ehrennadel (25 Jahre):
Elsa Brandt, Volkssolidarität Berlin e.V.; Ebba Christiansen, Berliner Frauenbund 1945 e.V.; Carola Oerterer, Humanistischer Verband Deutschlands, Landesverband Berlin-Brandenburg KDÖR (HVD); Norbert van Kampen, Landesverband Epilepsie Berlin-Brandenburg e.V.; Sabine von Wegerer, Berliner Leberring e.V.; Ingo Weigmann, Sozialverband VDK Berlin-Brandenburg e.V.

Ausgezeichnet mit der Silbernen Ehrennadel (10 Jahre): Kerima Bouali, Wildwasser e.V.; Sevgi Bozdağ, Interaktiv e.V.; Durmus Çakmak, Nachbarschaftsheim Schöneberg e.V. (Theater der Erfahrungen); Ilka Inwinkl, Nachbarschaftsheim Schöneberg e.V. (Theater der Erfahrungen); Ruth Keseberg-Alt, Psychosoziale Beratungsstelle für Krebskranke und Angehörige e.V.; Johannes Kilber, Quarteera e.V.; Petra Merkel, Chorverband Berlin e.V.; Henrich Meier, Unionhilfswerk Landesverband Berlin e.V.; Jens Sallowsky, Björn Schulz Stiftung; André Scholz, Reisemaulwurf e.V.; Maria Sommerfeld, Sophia Berlin Gemeinnützige e.V. und Uwe Wegener, Bipolaris e.V.

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