Nachbesserungen der Barrierefreiheit gefordert

Der Urbanliner ist die neueste Generation von Fahrzeugen der Berliner Straßenbahn der BVG und soll ab Frühjahr 2025 zunächst auf der Linie M4 in Berlin eingesetzt werden.  Im September bestand die Möglichkeit, den neuen Urbanliner auf Barrierefreiheit zu testen sowie mit Vertretenden von BVG und Hersteller Alstom entsprechende Verbesserungsvorschläge zu besprechen.

Das vorläufiges Fazit ist, dass es im Großen und Ganzen zwar ein durchaus überzeugendes Fahrzeug ist. Allerdings ist das Ein- und Ausklappen der mehrteiligen Rampe nur manuell möglich. Das dürfte an bahnsteiglosen Haltestellen äußerst umständlich und im Planbetrieb zu erheblichen Verspätungen führen.Aus Sicht und Erfahrungen von Mitgliedern des Vorstandes des Berliner Behindertenverbands, wird es voraussichtlich zu Unmutsbekundungen des Fahrpersonals kommen. Bei fahr-bahnbündigen Haltestellen entsteht zudem eine sehr große Steigung, die bei manchen Rollstühlen sogar die Gefahr des Kippens in sich bergen dürfte. 

Zwei Seiten der Medallie

In ihrer Pressemitteilung schrieb die BVG: „Auch das wichtige Thema Barrierefreiheit spielte bei der Entwicklung der Urbanliner eine maßgebliche Rolle. Große Mehrzweckabteile bieten Platz für Fahrgäste mit Rollstuhl oder Rollator. Komfortsitze mit einer Höhe von 51 Zentimetern stehen für mobilitätseingeschränkte Menschen zur Verfügung. Ebenso gibt es die besonders niedrigen Sitze mit 40 Zentimetern für kleine und kleinwüchsige Menschen. Eine zusätzliche Spaltüberbrückung erleichtert den barrierefreien Einstieg nun auch an Haltestellen mit linksseitigem Einstieg.

Für die Umsetzung der noch fehlenden Haltestellen mit barrierefrei gestalteten Bahnsteige ist nach Einschätzung des BBV-Vorstands, weniger die BVG, sondern die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt sowie die zwölf bezirklichen Straßen- und Grünflächenämter, verantwortlich.. 

Hier täte das Abgeordnetenhaus gut daran, zeitnah ein Sonderprogramm zum Nachrüsten der noch fehlenden Haltestellen mit barrierefrei gestalteten Bahnsteigen aufzulegen. Damit könnte die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt sowie die BVG personell in dafür geeigneter Weise ausgestattet werden, um die administrativen Zuständigkeiten ebenda zu bündeln.

Es wäre schön, dass sich Mitglieder im Abgeordnetenhaus von Berlin, wie Lilia Usik, Lars Düsterhöft und Danny Freymark sowie Andreas Geisel, bald in dieser Sache parlamentarisch tätig werden.

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