Mehr Barrierefreiheit in Theatern, Museen und Clubs
Kultur ist ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens. Sie regt zum Nachdenken an, bringt Menschen zusammen und bietet Raum für kreativen Ausdruck. Doch für viele Menschen mit Behinderung bleibt der Zugang zu Kulturstätten wie Theatern, Museen oder Clubs weiterhin eingeschränkt.
Trotz zahlreicher Bemühungen und Fortschritte in den letzten Jahren ist echte Barrierefreiheit in der Kulturlandschaft in Deutschland noch längst nicht erreicht. Die Barrierefreiheit der Zugänge ist dabei oft das erste Hindernis. Zwar haben viele Einrichtungen inzwischen barrierefreie Zugänge, Aufzüge oder spezielle Plätze für Rollstuhlfahrer:innen eingerichtet. Doch das reicht oft nicht.
Enge Gänge, schwer zugängliche Toiletten oder nicht funktionierende Hilfsmittel wie Treppenlifte schränken den Besuch vieler Kulturstätten immer noch ein. Menschen mit
Mobilitätseinschränkungen, Rollstühlen oder Rollatoren sind so gezwungen, auf bestimmte Angebote zu verzichten oder enorme Umstände in Kauf zu nehmen, um an kulturellen Veranstaltungen teilzunehmen. Doch Barrierefreiheit bedeutet mehr als nur Rampen und Aufzüge. Auch für Menschen mit sensorischen Beeinträchtigungen wie Hör- oder Sehbehinderungen bleibt der Zugang zu Kultur oft schwierig.
Induktionsschleifen, die das Hören von Aufführungen mit Hörgeräten erleichtern, fehlen in vielen Veranstaltungsorten oder sind veraltet. Angebote wie Audiodeskriptionen oder Gebärdensprachdolmetscher sind nach wie vor eine Seltenheit, obwohl sie für eine inklusive Teilnahme erforderlich sind. Auch auf den Bühnen und Bildschirmen sind Darsteller:innen mit Behinderung oft noch Mangelware.
Es gibt allerdings auch positive Entwicklungen. Einige Museen und Theater setzen zunehmend auf inklusive Programme und arbeiten mit Menschen mit Behinderung zusammen, so beispielsweise das Theater Thikwa, Rambazamba und die Berlinische Galerie. Das zeigt, dass es möglich ist, dass auch Menschen mit Behinderung ein Teil an Kulturveranstaltungen sein können.
Auch einige Berliner Clubs haben bereits länger barrierefreie Zugänge und Toiletten, wie das Astra, Cassiopeia, der Frannz Club sowie die Konzerthalle Columbiahalle. Die Herausforderungen liegen allerdings nicht nur bei den Kultureinrichtungen selbst, sondern auch bei der Politik und der Gesellschaft. Wir sind alle gefragt, wenn es darum geht, Inklusion in allen Bereichen des Lebens zu fördern – und Kultur spielt dabei eine zentrale Rolle.
Lassen Sie uns also gemeinsam daran arbeiten, dass Kultur wirklich für alle vor und auf Leinwänden sowie Bühnen zugänglich ist. Denn je mehr Menschen mit Behinderung in die Kulturlandschaft kommen, werden der Bedarf sowie die erforderlichen Maßnahmen sichtbar.