Wichtige Beiratsarbeit für Menschenrechte

Behinderte Menschen können sich im Land Berlin auf vielfältigste Weise politisch einbringen. Sei es in den unterschiedlichen Arbeitsgruppen des Berliner Senats oder in den Behindertenbeiräten in den zwölf  Bezirken des Landes Berlin. Über die Partizipationsmöglichkeiten sprach Lutz Kaulfuß mit Dominik Peter. 

BBZ: Kannst du dich dem Leser kurz vorstellen?

Dominik Peter: Ich war von 2013 bis 2022 Vorsitzender des Berliner Behindertenverbands und seit Mai 2022 bin ich Vorstandsvorsitzender des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Landesverband Berlin. 

BBZ: Wie siehst du die Partizipationsmöglichkeiten in Berlin?

Dominik Peter: Es gibt sehr viele unterschiedliche Möglichkeiten sich selbst einzubringen. Sei es auf der bezirklichen Ebene oder eine Stufe höher, auf der Landesebene. Zudem gibt es auch Partizipationsmöglichkeiten bei den diversen Organisationen und Verbänden. Hier ist der Sachverstand von Menschen mit einer Behinderung gewünscht und wird auch aktiv unterstützt.

BBZ: Hast Du dich ebenfalls in Gremien eingebracht?

Dominik Peter: Selbstverständlich. Als ich 2009 anfing mich ehrenamtlich zu engagieren, vertrat ich den Berliner Behindertenverband im Behindertenbeirat von Pankow. Zuerst nur als einfaches Mitglied, später sogar als Vorsitzender. Später war ich dann auch in einer AG des Senats zum Thema Bauen. Über die Jahre hinweg hat sich das Thema Bauen als mein Lieblingsthema herauschristalisiert. Anfänglich war mir das nicht klar gewesen.

BBZ: Was würdest du heute Menschen raten, die darüber nachdenken, sich für die Belange von Menschen mit Behinderungen einzusetzen?

Dominik Peter: Einfach mal ausprobieren. Es gibt so viele Möglichkeiten und Themenbereich, da kann man in einem Gespräch mit den Verantwortlichen beim Berliner Behindertenverband schnell den passenden „Einsatzort“ finden. Man sollte sich nur am Anfang ehrlich machen und sich fragen, wieviel Zeit man für diese ehrenamtliche Tätigkeit aufbringen kann bzw. möchte?

BBZ: Wieso spielt das eine Rolle?

Dominik Peter: Es gibt beispielsweise Arbeitsgruppen die sich sehr regelmäßig treffen und dann auch welche, die sich nur zwei Mal im Jahr treffen. Um daher keinen persönlichen Frust zu erleben, sollte man etwas Zeitmanagement mitbringen. 

BBZ: Was ist noch wichtig?

Dominik Peter: Man sollte sich Zeit geben, sich in eine Materie oder Aufgabenbereich einzuarbeiten. Man sollte von sich selbst nicht erwarten, die Materie von Anfang an zu verstehen. Dies erwartet übrigens auch niemand von einer Person, die sich gerade erst neu einbringt. Das ist zumindest meine Erfahrung.

BBZ: Ich danke dir, für das Interview.

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