Es ist eine wirklich inklusive Sportart
In unserer diesjährigen BBZ-Serie „Selbsthilfe durch Sport und Bewegung“ stellen wir monatlich
Sportlerinnen und Sportler mit Behinderungen aus Berlin sowie ihre Sportvereine vor. Wir finden Sport
und Bewegung ist ein wichtiger Aspekt der Selbsthilfe.
Carmela Sirkes de Capellaist 28 Jahre alt und wohnt in Berlin-Neukölln. Sie betreibt die Sportart „Wheel Soccer“. Wie Carmela erzählt, ist sie zum Wheel Soccer durch eine Freundin gekommen und dabei geblieben. Wheel Soccer ist eine Rollstuhl-Sportart, bei der zwei Teams versuchen, einen Pezziball im gegnerischen Tor zu versenken.
Der Pezziball wird mit den Händen bzw. dem Rollstuhl geschlagen oder gestoßen. Wheel Soccer ist nicht so hart und kompliziert wie Rollstuhlbasketball und kann daher von allen, ob von Erwachsenen, Kindern oder Jugendlichen, im Rollstuhl gespielt werden, selbst von Menschen mit stärkeren Einschränkungen. Wheel Soccer ist daher hoch inklusiv.Carmela macht seit etwa 16 Jahren Rollstuhlsport im Verein Pfeffersport. Sie sei erst bei den Rollikids gewesen und nun bei den Rollicraks – der Erwachsenengruppe. Weiter berichtet sie mir: „Ich habe viele Jahre beim bundesweiten Rollstuhlsportturnier, dem Wheel-Soccer-Cup, mitgespielt. Außerdem würde ich sagen, dass der Sport mit vielen Behinderungen ganz gut miteinander harmonisiert, denn Wheel Soccer ist
für alle möglich. Es ist wirklich eine Inklusive Sportart.“
Ich fragte Carmela nach ihren bisherigen schönsten Sportmomenten und da überlegt die Soccerspielerin etwas und meint: „Da ich Wheel Soccer schon so lange spiele, kann ich nicht sagen, was mein schönster Sportmoment war. Aber was schön ist, wenn meine Mannschaft gut zusammen spielt und nicht immer eine oder einer den Ball hat. Natürlich ist es auch schön Tore zu schießen und zu gewinnen, aber das ist nicht alles. Es macht noch nach vielen Jahren richtig Spaß“.
Allgemeine Informationen zur Sportart
Die Ausstattung für Wheel Soccer ist relativ überschaubar. Es wird ein Pezziball, eine Turnhalle und zwei Tore benötigt. Alternativ können auch Hütchen und die Linien vom Turnhallenboden als Markierungen für den Torraum sowie des Spielfeldes genutzt werden. Auch werden noch Aktivrollstühle und Leibchen für die Läufer und Läuferinnen benötigt. Spieler und Spielerinnen mit Elektrorollstühlen nutzen meist ihre eigenen Rollstühle.
Für erwachsene Rollstuhlfahrende wird Wheel Soccer immer montags von 18.00 bis 19.30 Uhr in der Werner-Seelenbinder-Halle im Velodrom, neben der Schwimmhalle, angeboten. Die Halle steht in der Paul-Heyse-Straße 26 in 10407 Berlin.
Auf www. pfeffersport.de gibt es Informationen für alle, die sich weitere Informationen über den Sport einholen möchten. Die Sportart ist (noch) nicht paralympisch. Den bislang größten Wettkampf im Wheel Soccer gibt es in Berlin. Einmal im Jahr findet der Wheel Soccer Cup in der Max-Schmeling-Halle statt. Der Cup ist an einem kompletten Wochenende. Der diesjährige Cup fand am 20. und 21. August statt, den das Kids- sowie das Erwachsenenteam aus Bielefeld für sich gewinnen konnte. Der nächste Wheel Soccer Cup ist für den 26. und 27. August geplant.