Rolli-Klo im Flieger bald Pflicht?

Es gibt in den USA Millionen von Menschen mit Einschränkungen, die aufgrund fehlender Infrastruktur und unzureichender Vorschriften nicht mit dem Flugzeug verreisen, stellte jüngst der US-Verkehrsminister Pete Buttigieg fest. Dies soll sich mittelfristig ändern, so eine Meldung in dem Branchennewsletter von Aerotelegraph.

Dabei nimmt das US-Verkehrsministerium gleich mehrere Punkte in der zivilen Luftfahrt in den Fokus. So sollen verloren gegangene oder beschädigte Rollstühle als Gesetzesverstöße geahndet werden. Selbst verspätet abgelieferte Rollis sollen als Gesetzesverstoß geahndet werden. Zudem sollen Fluggesellschaften Entschädigungen zahlen und die Kosten für Reparaturen übernehmen. Darüber hinaus soll das Personal im spezifischen Umgang mit den Hilfsmitteln geschult werden müssen.

Damit nicht genug, denn die Rollstühle der Flugpassagiere mit Behinderungen sollen ihren Rollstuhl dann bekommen, wenn der letzte Gast den Flieger verlassen hat. Heutige Realität ist vielmehr: ewiges Warten, bis endlich das Hilfsmittel bereit steht.

Der Demokrat Pete Buttigieg, der seit Februar 2021 US-Verkehrsminister ist, will jedoch noch mehr. Er hat einen anderen Vorschlag gemacht, den Betroffene nun kommentieren können. Hierbei geht es um den Vorschlag, dass Großraumflugzeuge – also eine B787 oder ein Airbus 350 – künftig eine Toilette haben müssen, die so dimensioniert ist, dass ein beeinträchtigter Fluggast plus seine Begleitperson ihn betreten und sich darin auch bewegen können.

Was bedeutet dies für deutsche Passagiere mit Behinderungen? Sollten die Vorschläge gesetzlich umgesetzt werden, müssen diesen Standard auch alle Fluglinien befolgen, welche die USA anfliegen. Im deutschsprachigen Raum wären dies etwa Austrian Airlines, Condor, Eurowings, Lufthansa und Swiss. Davon würden wir in Europa mächtig profitieren. Man müsste nach heutigem Stand zudem davon ausgehen, dass rollgerechte Toiletten langfristig dann in alle Langstreckenflieger eingebaut werden. Zudem ist davon auszugehen, dass die EU diesem Vorbild – zumindest in punkto Bordtoiletten – folgen wird. Wünschenswert wäre dieser Schritt. Überfällig ist er längst, denn die Austatterfirmen der Langstreckenflieger haben passende Konzepte seit langem in der Schublade.

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