Berliner Landestrainer redet Klartext: DLV und DBS leiden an Kommunikationsproblemen

Jüngst öffneten sich die Tore im Berliner Jahnsportpark zu den Kontinentalmeisterschaften der BehindertensportlerInnen aus 40 europäischen Nationen. 40 AthletenInnen, darunter 3 Berliner und 7 Brandenburger, kämpften um eine der insgesamt 186 möglichen Medaillensätze. Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Berlins Landestrainer der Behindertenleichtathleten, Ralf Otto redet Klartext.

Er ist ein Profi, hatte in der Vergangenheit mehrere Sportler zu internationalen Spitzenathleten entwickelt, die zu Ruhm und Ehre kamen. Auch bei der Heim-EM hatte er Eisen im Feuer. Sein langjähriger Berliner Schützling Thomas Ulbricht oder die Speerwurfikone Martina Willing waren auch in diesem Jahr oben auf dem Treppchen anzutreffen. Aber Otto sieht auch erheblichen Kommunikationsbedarf zwischen den beiden nationalen Leichtathletikverbänden. Erst jüngst hat er in der Frankfurter Rundschau hier erhebliche Kritik geäußert. „Es gibt eigentlich keine Kommunikation zum Deutschen Leichtathletikverband“. Ein Selbsttor? Keineswegs. Er unterstreicht: „ Es gibt dort auch kein Interesse an uns“.

Wenige Stunden vor der offiziellen Eröffnung der Heim-EM kann er die Aufregung der Funktionäre zwar verstehen, nachzuvollziehen sei sie jedoch nicht. Am Rande des offiziellen Pressetrainings im Nebenstadion der Jahnsportstätte sagt er: „ Der Württembergische Leichtathletikverband  demonstriert, wie es gehen kann. Warum sollte das nicht auch in Berlin möglich sein? Berlin ist eine Sportmetropole. Man sollte Zeichen setzen. Auch in Hinsicht auf den Weg nach Tokio 2020“. Zum Nachdenken sind seine Aussagen allemal.

 

Bild: Ralf Otto (Foto: Uwe Gieche).

 

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