Sanierungsbedürftiger Jahnsportpark soll zum Inklusions-Sportpark werden

Der Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark liegt im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg – also mitten im Herzen von Berlin. Der Jahnsportpark umfasst ein 22 Hektar großes Areal. Dazu gehören unter anderem ein Fußballstadion mit Leichtathletikanlage, ein Nebenstadion, mehrere Fußball-, Hockey-, Basketball- und Tennisfelder sowie die anliegende Max-Schmeling-Halle. Nun soll das gesamte Gelände zu einem Inklusions-Sportpark umgebaut werden. 

Ende Juni wurde von 23 Sportverbänden und -vereinen, darunter der Behinderten- und Rehabilitationsverband Berlin, Landessportbund Berlin, Berliner Leichtathletik-Verband, ALBA Berlin, SCL Lebenshilfe und Pfeffersport eine Petition gestartet. Diese ist nötig geworden, da eine Anwohnerinitiative den bereits beschlossenen Stadionabriss blockierte. Im detaillierten Petitionstext für den Inklusions-Sportpark werden unter anderem der Bau eines inklusiven Ersatzneubaus des Stadions und umfassend barrierefreie Sportflächen gefordert. Es soll ein Kompetenzzentrum für den Inklusionssport entstehen, sowie eine Bewegungs-Kita. Alles unter Berücksichtigung weitgehender Umweltverträglichkeit.

„Es geht um nicht weniger als das erste Großprojekt im Land Berlin unter der Gesamtüberschrift Inklusion. Ein Vorbildprojekt auch für zahlreiche noch zu bauende und sanierende Sportflächen in ganz Berlin und weit darüber hinaus.“, so Stefan Schenck, Vize-Präsident des Behinderten-Sportverband Berlin. „So haben sportbegeisterte Rollstuhlnutzende das gleiche Recht auf einen Sitzplatz neben ihren Freunden und Familien, wie alle Menschen. Und auch darauf, den gewählten Platz in dem gewünschten Bereich des Stadions, egal ob weiter oben, weiter unten, in der Kurve oder auf der Gegengerade, auch selbstständig erreichen zu können. Es gibt einen großen Unterschied zwischen einem umgebauten Jahnstadion mit gesetzlichen Mindeststandards der Barrierefreiheit und dem, in der Petition des Berliner Sports, geforderten inklusiven StadionNeubau“, so Schenck. Dabei berufen sie sich auf den Art.30, Abs.5 der UNBRK.

7.000 Unterzeichner

So auch die Meinung von Linus Bade, erster RaceRunning-Athlet aus Deutschland und Erstunterzeichner der Petition: „Der Inklusionsansatz des Senats geht über bauliche Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderungen hinaus. Die Schaffung einer Inklusionssportanlage bedeutet, dass in der Sportanlage alle Menschen mit und ohne Behinderungen, unabhängig von Alter, Geschlecht, sexueller Orientierung, persönlichen Fähigkeiten oder Vereinsbindung gleichberechtigt an der Sportausübung und an Sportveranstaltungen teilnehmen können“.

Der Berliner Sport wirbt in großer Einigkeit für den Inklusions-Sportpark mit einem Stadionneubau und einer barrierefreien Wettkampfhalle, damit alle Berliner und Berlinerinnen barrierefrei Sport treiben oder spannende Sportevents genießen können. Die Petition #SportparkFürAlle hat bereits über 7.000 Unterschriften gesammelt. Zu den Erstunterzeichnenden gehören unter anderem der Berliner Behindertenverband, der Allgemeiner Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin, die Landesvereinigung Selbsthilfe, das Handicap Lexikon. Auch  Beauftragte für Menschen mit Behinderungen der Bezirke haben unterzeichnet. Dazu zählen beispielsweise Hildrun Knuth (Mitte), Sargon Lang (Spandau), Regine Vollbrecht (Reinickendorf) und Ulrike Ehrlichmann (Friedrichshain-Kreuzberg). Die vollständige Petition zum Nachlesen und Unterschreiben gibt es hier: www.change.org/InklusionsSportpark

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