Der Alte ist der Neue – Die Wall GmbH erhält den Zuschlag

Die Senatsverwaltung hat die Zuschlagserteilung für den Betrieb der öffentlichen Toiletten für die kommenden 15 Jahren bekanntgegeben. Den Zuschlag erhielt die Wall GmbH. Dabei handelt es sich um die gleiche Firma, die bereits bisher mit der Aufgabe vertraut war. Die Wall GmbH hat sich im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung gegen Bieter aus dem In- und Ausland durchgesetzt. Das bisherige Toilettensystem der Firma Wall wird allgemein von vielen Verbänden als sicher, sauber und als funktional eingeschätzt.

Der Vorsitzende des Berliner Behindertenverbands, Dominik Peter, sieht positive Aspekte in der Vergabe an die Firma Wall: „Damit wird sicher gestellt, dass es keine Versorgungsengpässe gibt, wenn die Firma Wall ihre bisherigen Anlagen zum 31.12.2018 abgebaut hätte und eine neue Firma ihre Toiletten im Nachgang erst hätte aufbauen müssen“.

Die zuständige Senatorin, Regine Günther, meinte hierzu: „Das Land Berlin wird mit den neuen Toilettenanlagen eine der modernsten Infrastrukturen in diesem Bereich in ganz Europa erhalten“. Dem hält Dominik Peter entgegen, dass „die Berlinerinnen und Berliner das neue Produkt noch gar nicht kennen, mit welchem sich die Firma Wall durchgesetzt hat. Es bleibt daher abzuwarten, ob wir die neuen Toilettenanlagen ähnlich positiv bewerten, wie die Senatorin“.

Der neue Fahrplan

Bereits in den nächsten zwei Jahren werden 193 neue Wall-Toilettenanlagen aufgebaut. Das sind 23 Toiletten mehr als im Toilettenkonzept geplant. Vorhandene Toilettenanlagen im Bestand des Landes Berlin  – insgesamt 37 –  wird Wall weiter betreiben, und weitere 50 Toilettenanlagen werden weiterhin auf anderer Grundlage betrieben. Insgesamt ergeben sich so 280 Toilettenanlagen in der Grundversorgung.

„Wir haben uns mit vielen Forderungen durchgesetzt. Zum Einen, dass der reibungslose Betrieb ohne Unterbrechung sichergestellt wird. Zudem, dass es mehr Toilettenanlagen geben wird“, so Dominik Peter.

Die neuen Unisex-Toiletten werden als Modultoiletten errichtet, die eine einheitliche Gestaltung aufweisen und bei Bedarf erweitert werden können. 28 Anlagen erhalten Wickeltische, 85 Anlagen ein kostenfreies Pissoir. An 43 Standorten werden Toiletten mit mehreren Sitzplätzen errichtet. Alle Toiletten sind künftig Eigentum des Landes Berlin. Vor dem Start der Serienproduktion erhalten Berlinerinnen und Berliner die Gelegenheit, einen Prototyp zu testen. Für die Reinigung und Instandhaltung sollen künftig Qualitätsstandards gelten, deren Einhaltung kontrolliert wird. Unterschreitung der Standards soll sich unmittelbar auf das Betriebsentgelt auswirken.

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