Vier Powerfrauen ausgezeichnet

Der Paritätische „Preis für Frauen mit Behinderungen in Aktion“ – Kurzform PIA – wurde vergeben. Frauen mit Behinderungen werden häufig doppelt benachteiligt und diskriminiert. Zum einen erfahren sie als Frau Benachteiligungen und darüber hinaus als Mensch mit einer Behinderung. Der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin möchte mit der PIA-Preisverleihung einen wichtigen Beitrag leisten und Frauen mit Behinderungen für Ihre Aktivitäten ehren. Diese Frauen  haben mit ihrem Engagement sehr wichtige Signale für gleichberechtigtere Lebensbedingungen gesetzt.

In der Kategorie Menschenrechte und Selbstbestimmung wird die PIA 2020 an Bärbel Reichelt verliehen. Bärbel Reichelt wurde mit einer spastischen Lähmung geboren. Ihr ganzes Leben hat sie gegen Einschränkungen für Menschen mit Behinderungen gekämpft und das in allen Bereichen. Zu erwähnen sind hier zum Beispiel die Spontis, ein Spontanzusammenschluss von Menschen, die in den 80ern mit spektakulären Aktionen Mobilität für alle forderten. Oder auch ihre langjährige Mitarbeit im Vorstand des Berliner Behindertenverbands. Zudem setzt sich Bärbel Reichelt für Verbesserungen beim neuen Mobilitätsgesetz und beim Sonderfahrdienst ein. 

Die PIA in der Kategorie Gesundheit und Selbsthilfe geht an Anita Borrusch. Anita Borrusch ist seit vielen Jahren in verschiedenen Behinderteninitiativen aktiv u.a. im Nachbarschaftsheim Neukölln. Aber ihr Engagement geht weit über Neukölln hinaus. Sie organisierte Demos und Aktionen mit, um mehr Barrierefreiheit in Geschäften und im Öffentlichen Nahverkehr zu erreichen. Anita Borrusch ist zudem in der Berliner Regionalgruppe Polio e.V. aktiv..

Hildegard Wittur erhält den Preis in der Kategorie Kunst. Hildegard Wittur ist 1948 in Berlin geboren, sie hat lange in psychiatrischen Einrichtungen verbracht und musste viele Jahre für ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben kämpfen. Aber sie hat sich nie unterkriegen lassen und ihren Lebensmut bewahrt. Die Jury begründet die Entscheidung u.a. so: Hildegard Wittur ist schon viele Jahre künstlerisch tätig, sie malt und gestaltet und wirkt bei künstlerischen Projekten der Lebenshilfe Berlin mit. Außerdem vermittelt sie auch Kunst bei Führungen in der Berlinischen Galerie.

In der Kategorie Sport geht die PIA an Kirsten Bruhn. Sie ist Vorstandsmitglied des Präsidiums des Behinderten- und Rehabilitations-
Sportverbandes e.V. Sie ist dreifache Paralympics-Goldmedaillen-Gewinnerin und sechsfache Welt- und achtfache Europameisterin im Schwimmen.

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