Vierte Welle brechen

Zur weiteren Eindämmung der Corona-Pandemie ist eine Auffrischimpfung mit einem mRNA-Impfstoff von großer Bedeutung. Neue Behandlungsoption mit monoklonalen Antikörpern ist in Berlin nunmehr möglich.

In Berlin werden Erst- und Zweitimpfungen wie auch Auffrischimpfungen gegen das Coronavirus bei niedergelassenen Ärzt:innen und Betriebsärzt:innen durchgeführt. Darüber hinaus verfügt das Land Berlin mit zwei Impfzentren, Impfbusse und weiteren Impfstellen der Mobilen Impfteams derzeit über ein breitgefächertes Impfangebot. Die Auffrischimpfung in den landeseigenen Impfzentren und Impfstellen sind seit dem 18.11.2021 mindestens fünf Monate nach der vollständigen Impfung möglich.Das Interesse der Impfwilligen hat in den vergangenen Tagen stark zugenommen und wird erwartungsgemäß weiter zunehmen. Die Berliner Praxen, Impfzentren und Mobilen Impfteams bieten bereits seit Anfang September Auffrischimpfungen an und stellen sich mit ihren Kapazitäten auf das veränderte Interesse ein. Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci: „Die Auffrischungsimpfungen sind in dieser kritischen Phase der Pandemie von hoher Bedeutung. Berlin ist im Bundesvergleich an erster Stelle bei Auffrischimpfungen. Dafür danke ich unseren Arztpraxen, Impfzentren und Mobilen Impfteams herzlich“. Dr. Burkhard Ruppert, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin: „Boostern für alle Impfwilligen ist allerdings nicht von heute auf morgen möglich. In den Praxen ist der Andrang mittlerweile sehr groß und es werden immer mehr Boosterimpfungen durchgeführt. Wir erwarten in den nächsten Wochen eine große Welle an Impfwilligen, die wir versuchen, so schnell wie möglich abzuarbeiten.“

Dr. Wolfgang Kreischer, Vorsitzender des Hausärzteverbandes Berlin und Brandenburg: „Eine große Anzahl Berliner Hausarztpraxen impft: Das heißt, wir führen BoosterImpfungen durch, parallel dazu Grippeimpfungen und für Nachzügler, auch noch Erstimpfungen. Wir bitten alle Berlinerinnen und Berliner um Geduld und Nachsicht, denn die Praxen sind sehr belastet. Durch ihr Vertrauen und ihre Bereitschaft sich impfen zu lassen, kämpfen wir gemeinsam gegen die vierte Welle an.“

Tipp: Alle senatseigenen Impforte können in der Regel spontan aufgesucht werden. In den beiden Corona-Impfzentren empfiehlt es sich, online oder telefonisch unter (030) 9028 2200 einen Impftermin zu vereinbaren, um Wartezeiten zu reduzieren.

Behandlungsoption mit monoklonalen Antikörpern

Personen, die nachweislich an Covid-19 erkrankt sind, noch keine Sauerstoffbehandlung erhalten haben und Risikofaktoren für einen schweren Krankheitsverlauf aufweisen, haben im Rahmen der verfügbaren Kapazitäten Anspruch auf eine Behandlung ihrer Covid-Erkrankung mit monoklonalen Antikörpern. Die Anwendung dieser Arzneimittel soll innerhalb von drei Tagen nach einem positiven Corona-Test und innerhalb von zehn Tagen nach Auftreten der Symptome erfolgen. Die Behandlung ist kostenfrei und erfolgt im Rahmen der ärztlichen Therapiefreiheit unter der Verantwortung der Ärztin oder des Arztes. Sie kann ambulant oder stationär im Krankenhaus oder außerhalb des Krankenhauses, in Praxen, erfolgen. Es kann auch ein Einsatz in Pflegeeinrichtungen in Betracht kommen. Es muss dabei sichergestellt werden, dass eventuell auftretende schwere allergische Reaktionen und andere Nebenwirkungen schnell von einer Ärztin oder einem Arzt behandelt werden können.

Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci: „Es ist wichtig zu wissen, dass wir insbesondere bei vulnerablen Patienten und Patientinnen frühzeitig eine monoklonale Antikörpertherapie anwenden können. Gehören Sie also zu einer Risikogruppe und sind an Covid-19 erkrankt, beraten Sie sich dazu mit Ihren behandelnden Arzt bzw. Ärztin.“ Dr. Bettina Gaber, Vorstandsmitglied der KV Berlin: „Es ist sehr wichtig, dass alle Möglichkeiten genutzt werden, um nicht schwer an Corona zu erkranken. Die monoklonale Antikörpertherapie kann helfen, schwere Krankheitsverläufe und einen stationären Aufenthalt zu verhindern. Wer zu den genannten Risikogruppen gehört und positiv auf Covid-19 getestet wurde, sollte keine Zeit verlieren und sich unverzüglich mit seinem behandelnden Arzt in Verbindung setzen.“ Die Kassenärztliche Vereinigung Berlin hat in Zusammenarbeit mit der Charité Universitätsmedizin und Berliner Kliniken in den vergangenen Wochen intensiv daran gearbeitet, entsprechende Behandlungsstrukturen in Berlin aufzubauen und über die Behandlungsmöglichkeit in den Praxen, aber auch in den Teststellen und Apotheken zu informieren. Bei den Covid-19-Antikörperpräparaten handelt es sich um eine Immuntherapie mit monoklonalen Antikörpern, Proteine des Immunsystems, gegen das Coronavirus SARS-CoV-2. Eine monoklonale Antikörpertherapie zur Behandlung von Covid-19 kann in Deutschland seit Februar 2021 angewandt werden: In Form einer Kombinationsbehandlung mit den Antikörpern Bamlanivimab und Etesevimab oder in Form einer Kombinationsbehandlung mit den Antikörpern Casirivimab und Imdevimab.

Mögliche Risikofaktoren sind: Adipositas, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Muskeldystrophie oder vergleichbare neuromuskuläre Erkrankung, Leberzirrhose oder andere chronische Lebererkrankungen, chronische Nierenerkrankung, laufende Chemotherapie, HIV-Infektion. Weitere Informationen bietet die KV Berlin auf ihrer Website an. In Berlin bieten derzeit sieben Praxen sowie sieben Kliniken eine ambulante Therapie mit monoklonalen Antikörpern zur Behandlung von Covid-19 an. Die Aufnahme einer Behandlung erfolgt nur über Arzt-zu-Arzt-Kontakt.

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