Fürst Donnersmarck-Stiftung verleiht zum 6. Mal Forschungspreis

Anfang November 2021, hat die Fürst Donnersmarck-Stiftung zu Berlin zum sechsten Mal ihren renommierten Forschungspreis für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Neurorehabilitation verliehen. Die Veranstaltung fand aufgrund der aktuellen Situation mit umfangreichen Corona-Schutzmaßnahmen und begrenzter Teilnehmerzahl statt. 

Der mit 30.000 Euro dotierte Preis wird in diesem Jahr zwischen einer Einreichung von Dr. Giacomo Valle sowie einer gemeinschaftlichen Arbeit von Prof. Dr. rer. nat. Bettina Doering und Prof. Dr. rer. nat. Cornelia Exner geteilt. Die Ehrung erfolgte in einem Festakt durch den Kuratoriumsvorsitzenden der Stiftung, Dr. jur. Guidotto Graf Henckel Fürst von Donnersmarck sowie durch Mitglieder der Forschungspreisjury. Grußworte hielten Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung, Dr. Matthias Schmidt-Ohlemann, Vorsitzender der Deutschen Vereinigung für Rehabilitation sowie Marita Moskwyn, Bereichsleiterin Stationäre Versorgung der AOK Nordost. 

Zwischen Grundlagenforschung und Anwendungsorientierung 

Die diesjährige Preisverleihung bildet die Vielfalt der neurologischen Rehabilitation von der Grundlagenforschung bis zur Sozialraumorientierung in hohem Maße ab. So untersuchte Giacomo Valle den Einsatz neuraler Interfaces bei Menschen mit Amputationen der unteren Gliedmaßen. Er konnte zeigen, wie durch die Wiederherstellung sensorischer Informationen von den amputierten Gliedmaßen an das Gehirn die Lebensqualität der Betroffenen verbessert und Phantomschmerzen reduziert wurden. Die Forschungspreisjury würdigte diese Arbeit als „innovativen Beitrag der neurologischen Grundlagenforschung“. 

Cornelia Exner und Bettina Doering beschäftigten sich mit der ambulanten, neuropsychologischen Versorgung von Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen. Mit ihrer Arbeit machen sie deutlich, dass Betroffene durch ein strukturiertes Behandlungsprogramm, bestehend aus neuropsychologischen und kognitiv-verhaltenstherapeutischen Interventionen, auch Jahre nach der aufgetretenen Schädigung wesentliche Verbesserungen erleben können. Laut der Forschungspreisjury adressieren Cornelia Exner und Bettina Doering damit ein „wichtiges Thema der post-akuten Neurorehabilitation“ und heben die Bedeutung der Neuropsychologie im Alltag von Menschen mit neurologischen Einschränkungen hervor. 

Bedeutung der nachklinischen Rehabilitation sichtbar machen 

Mit dem Forschungspreis möchte die Fürst Donnersmarck-Stiftung auf die Bedeutung der nachklinischen Rehabilitation von Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen aufmerksam machen. Gleichzeitig ist er direkt mit der Arbeit der Stiftung insbesondere im P.A.N. Zentrum für Post-Akute Neurorehabilitation verbunden. „Das P.A.N. Zentrum setzt sich zum Ziel, innovative Rehabilitations- und Versorgungskonzepte direkt in die Praxis umzusetzen“, erklärt PD Dr. med. Christian Dohle, Leitender Arzt des Hauses. „Darüber hinaus wollen wir durch eigene Forschungsaktivitäten unsere Arbeit kontinuierlich verbessern.“ 

Zusätzlich belobigte die Jury Dr.-Ing. Maja Kevdzija für ihre Arbeit zu Barrieren in der Architektur in Rehabilitationskliniken und Dr. med. Marlene Bönstrup für ihre Studie über die Bewegungsvorbereitende Niedrigfrequenzoszillationen zur Identifikation der motorischen Erholung nach Schlaganfällen. Außerdem wurden Dr. Auwal Abdullahi für mehrere versorgungsrelevante Arbeiten zum Schlaganfall und der Cerebralparese sowie Dr. med. Christian Endisch für seine Dissertation zur Identifikation von frühzeitigen Prognoseparametern für komatöse Reanimationspatientinnen und -patienten mit einem langfristigen neurologischen Rehabilitationspotential mit einer Belobigung bedacht. 33 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, der Schweiz, Nigeria und Singapur reichten ihre Arbeiten zur Begutachtung ein.

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