Alzheimer-Telefon: Mehr als 100.000 Beratungen

BBZ/PM Mehr als 100.000 Anrufe und E-Mails haben die Beraterinnen und Berater des Alzheimer-Telefons der Deutschen Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) seit dem Start des Angebots im Januar 2002 beantwortet. Unter der Rufnummer 030 – 259 37 95 14 berät ein multiprofessionelles Team die Ratsuchenden. Mittwochs wird auch Beratung in türkischer Sprache angeboten. Jedes Jahr melden sich zwischen 5.000 und 6.000 Menschen, die Zahl der Anfragenden hat in den vergangenen Jahren ebenso kontinuierlich zugenommen wie die Dauer der einzelnen Gespräche.

Das Alzheimer-Telefon ist ein bundesweites Angebot. „Uns erreichen Anrufe von Menschen mit Demenz, Angehörigen sowie beruflich oder ehrenamtlich Engagierten“, erklärt Helga Schneider-Schelte, die Projektleiterin des Alzheimer-Telefons. „Die Anliegen der Anrufenden sind sehr vielfältig: Die häufigsten Fragen (rund 20 Prozent) betreffen den Umgang mit demenzerkrankten Menschen und die eigene Belastung der Angehörigen durch die Pflegesituation (ca. 14 Prozent). Ebenso erhalten wir Anfragen zum Krankheitsbild, zur Diagnosestellung und zu Behandlungsmöglichkeiten sowie zu Regelungen der rechtlichen Vorsorge. Viele Anrufende fragen auch nach konkreten Entlastungsangeboten vor Ort und deren Finanzierung über die Pflegeversicherung.“

Fast die Hälfte der Anrufenden, die sich an das Alzheimer-Telefon wenden, sind erwachsene Kinder eines an Demenz erkrankten Menschen. In etwa 20 Prozent der Fälle sind es die pflegenden Ehepartner, die am Beratungstelefon Unterstützung suchen. Die Beraterinnen und Berater am Alzheimer-Telefon haben langjährige Erfahrungen und erweitern ihr Fachwissen regelmäßig durch Fortbildungen. In den Gesprächen gehen sie auf alle Anliegen individuell ein. „Um mit schwierigen Situationen besser zurechtzukommen, hilft es zu verstehen, dass die Veränderungen krankheitsbedingt sind“, so Schneider-Schelte. Angehörige leisten einen großen Teil der Pflege- und Betreuungsarbeit von Menschen mit Demenz – und das oft rund um die Uhr. „Das ist sehr belastend. Wir überlegen gemeinsam mit den Anrufenden, welche Entlastungsmöglichkeiten für sie passend sein können. Es braucht mehrere Schultern, um den Alltag gut zu meistern“, erläutert Schneider-Schelte. Das Team vom Alzheimer-Telefon informiert daher auch über Ansprechpartner in der Nähe der Anrufenden und vermittelt den Kontakt zu den über 130 regionalen Alzheimer-Gesellschaften. Die Beratung am Alzheimer-Telefon ist kostenlos und kann auf Wunsch anonym erfolgen. Das Alzheimer-Telefon wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanziell unterstützt. Darüber hinaus wird das Angebot aus Spenden finanziert.

Die Häufigkeit von Demenzerkrankungen 

In Deutschland leben gegenwärtig rund 1,7 Millionen Menschen mit Demenz. Die meisten von ihnen sind von der Alzheimer-Krankheit betroffen. Jahr für Jahr treten mehr als 300.000 Neuerkrankungen auf. Infolge der demografischen Veränderungen kommt es zu weitaus mehr Neuerkrankungen als zu Sterbefällen unter den bereits Erkrankten. Aus diesem Grund nimmt die Zahl der Demenzkranken kontinuierlich zu. Sofern kein Durchbruch in Prävention und Therapie gelingt, wird sich nach Vorausberechnungen der Bevölkerungsentwicklung die Krankenzahl bis zum Jahr 2050 auf rund 3 Millionen erhöhen. Dies entspricht einem mittleren Anstieg der Zahl der Erkrankten um 40.000 pro Jahr oder um mehr als 100 pro Tag. In der älteren Bevölkerung ohne deutsche Staatsangehörigkeit gibt es etwa 48.000 Erkrankte. Die Zahl der Menschen mit Demenz, die noch nicht das 65. Lebensjahr erreicht haben, beträgt mehr als 25.000.

Montag bis Donnerstag: 

9.00 Uhr bis 18.00 Uhr

Freitag:

9.00 Uhr bis 15.00 Uhr

Beratungstelefon:

030 – 259 37 95

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