Dauerbrenner Assistenz im Krankenhaus
BBZ/PM Corinna Rüffer, behindertenpolitische Sprecherin für die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen hat sich auf Facebook zu Wort gemeldet: „Es sind seltene und oft starke Momente, wenn sich das Parlament unabhängig von Fraktionszugehörigkeiten einigt. Im Petitionsausschuss ist das bezogen auf das Thema „Assistenz im Krankenhaus“ gelungen. Eine Chance, diesen Dauerbrenner endlich vom Tisch zu bekommen und vielen Menschen ein bisschen mehr Sicherheit zu geben“.
Doch nicht nur im Petitionsausschuss ist das Thema auf der Tagesordnung. Die Lebenshilfe Bayern hat das Thema der Assistenz im Krankenhaus auch in einer Petition an den Bayerischen Landtag aufgegriffen. Ein Krankenhaus-Aufenthalt ist für geistig und mehrfach behinderte Menschen meist sehr belastend, so die Lebenshilfe. Sie brauchen dabei dringend eine Vertrauensperson, die ihnen zur Seite steht und zwischen ihnen und dem Klinik-Personal vermittelt. Das zeigt sich gerade in Zeiten von Corona deutlich. Deshalb fordert die Lebenshilfe Bayern schon lange eine Assistenz im Krankenhaus. Nun hat Landesvorsitzende Barbara Stamm dazu eine Petition an Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU), sowie an den Vorsitzenden des Landtagsausschusses für Gesundheit und Pflege, Bernhard Seidenath, übergeben.
Assistenz vermittelt und entlastet
„Es ist wirklich erschreckend und besorgniserregend, was uns Eltern und Angehörige über Krankenhaus-Aufenthalte berichten“, erklärt Stamm bei der Übergabe. Die meisten Krankenhäuser sind nicht oder kaum auf die stationäre Behandlung von Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung eingestellt. Darum sei allein schon die Verständigung äußerst schwierig. Oft müssten die Kranken stundenlang warten und es gebe kaum Informationen zur nötigen Behandlung.
Erfahrungen, die auch die stellvertretende Landesvorsitzende Hildegard Metzger und Vorstandsmitglied Monika Haslberger als Mütter behinderter Kinder bei der Übergabe bestätigen. Deshalb sei eine geschulte Assistenz dringend nötig. „Diese Vertrauensperson kann die Patientinnen und Patienten gezielt unterstützen, deren Versorgung verbessern, zwischen allen Beteiligten vermitteln und somit zusätzlich die Angehörigen und das Klinik-Personal entlasten,“ erläutert Stamm.
LVKM unterstützt Petition
Die Lebenshilfe Bayern bittet die Abgeordneten des Bayerischen Landtages deshalb, das Anliegen zu unterstützen und die Petition in den zuständigen Ausschüssen zu behandeln sowie eine Experten-Anhörung zum Thema durchzuführen.
Die Petition wird ebenfalls vom bayerischen Landesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen (LVKM) unterstützt. Bei der Übergabe am 13. Mai 2020 im Münchner Maximilianeum war dessen Landesvorsitzende Konstanze Riedmüller mit dabei.